von Tanja Damm »
- ICW Wundexpertin
- Examinierte Gesundheits -& Krankenpflegerin
- Stoma-Expertin
von Tanja Damm »
Von chronischen Wunden spricht man, wenn eine Wunde nach vier bis zwölf Wochen noch immer keine Heilungstendenzen zeigt. In solchen Fällen liegt eine Wundheilungsstörung vor. Es handelt sich um eine sekundäre Wundheilung, bei der die Wunde Gewebeschicht um Gewebeschicht abheilt.
Im Gegensatz zu primär heilenden, akuten Wunden, die im Normalfall innerhalb weniger Tage oder Wochen abheilen, bilden sich dabei Narben und ein stark ausgeprägtes Granulationsgewebe (neues Bindegewebe). Aufgrund der längeren Heilungsdauer von chronischen Wunden sind diese darüber hinaus in höherem Maße infektionsgefährdet, da sich verstärkt Bakterien in der offenen Wunde ansiedeln können.
Die meisten chronischen Wunden entstehen, weil Druck und Scherkräfte die Haut belasten und zu einem Druckgeschwür (Dekubitus) führen, oder die betroffene Körperstelle wegen einer Grunderkrankung wie Diabetes mellitus schlecht mit Nährstoffen versorgt wird.
Schätzungsweise leiden heute bis zu vier Millionen Menschen in Deutschland unter chronischen Wunden. Die Betroffenen brauchen viel Geduld: Es kann Monate bis mehrere Jahre dauern, bis sich das Geschwür wieder schließt.
Chronische Wunden sind oft schmerzhaft und können den Alltag stark beeinträchtigen. Häufig schämen sich Betroffene, weil die Wunde womöglich nässt und schlecht riecht. In der Folge leiden viele Betroffene unter Depressionen, Angst und Schlafstörungen.
Hilfe können sie in einem der Wundheilzentren in Deutschland bekommen, wo Chirurgen, Orthopäden, Spezialisten für Gefäßerkrankungen, Diabetologen und speziell geschulte Pflegekräfte zusammenarbeiten. Auch eine gute vor Ort Betreuung durch Wundexperten kann die Leiden der Betroffenen lindern. Eventuell kann darüber hinaus eine psychologische Betreuung die Betroffenen dabei unterstützen, mit der schwierigen Lebenssituation zurechtzukommen.
Die Gründe für eine chronische Wunde sind generell vielfältig, sind jedoch sehr häufig auf folgende Grunderkrankungen zurückzuführen:
Mit der Häufigkeit der Ursachen geht natürlich auch die Häufigkeit der Art von chronischen Wunden einher. Um chronische Wunden ideal behandeln zu können, müssen sie genau klassifiziert werden. Üblich sind folgende Einteilungen:
Eine genaue Diagnose ist entscheidend, da sich die Therapie einer chronischen Wunde zuerst nach der Ursache einer Wunde richten muss. Folgende Schritte sind zu beachten:
Unter der Therapie einer chronischen Wunde wird auch die komplette Wundversorgung verstanden. Die optimale Wundversorgung baut auf folgenden Pfeilern auf:
Mittels einer optimalen Wundversorgung werden in der Lokaltherapie die Grundlagen dafür geschaffen, dass die chronische Wunde abheilen kann. Zu der lokalen Behandlung der Wunde gehören insbesondere folgende Maßnahmen:
Tanja Damm ist examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit über 18 Jahren Berufserfahrung. Sie ist sowohl ICW Wundexpertin als auch Stoma-Expertin. Ihre umfassende Erfahrung im Homecare-Bereich erstreckt sich über elf Jahre, davon fünf Jahre bei PROLIFE. In ihrer derzeitigen Position als Regionalleiterin des Teams in Kassel sorgt sie dafür, dass ihre Patienten die bestmögliche Pflege und Unterstützung erhalten.