von Sandra Noh »
- Examinierte Krankenschwester
- Fachkrankenschwester für Notfallpflege DKG
- Wundexpertin
- Heilpraktikerin
von Sandra Noh »
Débridement heißt der Fachausdruck für das Reinigen von chronischen Wunden. Das Wort stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „von Zügeln befreien“. Ein treffender Ausdruck, denn der Wundgrund, die tiefsten Stellen einer Wunde, muss von Nekrosen, Fibrinbelägen und Fremdkörpern befreit werden. Die Wundreinigung vermindert darüber hinaus die Gefahr von Infektionen und ermöglicht es den Wundexperten den Zustand der Wunde korrekt zu beurteilen und die beste Therapie auszuwählen. Das Débridement, manchmal auch als Wundtoilette oder Wundsäuberung bezeichnet, ist damit unverzichtbar für eine optimale Wundversorgung.
Vor allem folgende Verletzungen und Erkrankungen erfordern ein regelmäßiges Débridement:
Vor dem Debridement prüfen Wundexperten, ob das Gewebe ausreichend mit Blut versorgt wird. Ansonsten kann es passieren, dass sich die Wunde durch die Wundsäuberung vergrößert bzw. gar keine Wundheilung mehr möglich ist. In diesen Fällen muss man unter Umständen auf ein Débridement verzichten.
Besonders bei Patienten mit einer arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) ist höchste Vorsicht geboten. Denn bei dieser Erkrankung erscheinen Nekrosen im trockenen Zustand. Aufgrund einer mangelhaften Durchblutung können sich die Wunden aber nicht richtig schließen. Zunächst dürfen Nekrosen daher nicht entfernt werden. Auch eine feuchte Wundbehandlung kann gefährlich sein, weil Keime dadurch tiefer ins Gewebe eindringen können. Für die Patienten besteht ein hohes Risiko, an Infektionen zu erkranken.
Oberste Regel in diesen Fällen: Die Durchblutung muss erst wiederherstellt werden. Hierunter wird die sogenannte Revaskularisation verstanden, beispielsweise durch einen Gefäßbypass oder durch eine Gefäßdilatation (Ballonkatheter). Erst danach kann ein Débridement erfolgen. Bis dahin dürfen Patienten nur trockene Verbandswechsel erhalten.
Bei der Wahl des geeigneten Débridements spielen viele Faktoren eine Rolle. Im Mittelpunkt aller Überlegungen steht dabei das Wohl und die individuelle Situation des Patienten:
Basierend auf der Wundbeschaffenheit und der Situation des Patienten wird eine Methode zur Wundreinigung gewählt, die jeweils sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen.
Sandra Noh ist seit 2001 examinierte Krankenschwester. Darüber hinaus ist sie Fachkrankenschwester für Notfallpflege DKG, Heilpraktikerin und Wundexpertin.
Jeder Tag bei PROLIFE bringt für sie neue Herausforderungen mit sich, da sie mit verschiedenen Menschen in Seniorenheimen oder zu Hause arbeitet und auf deren individuelle Bedürfnisse eingeht. Ob es um Inkontinenz- oder Wundversorgung, Heiminfusionen oder die Intensivversorgung geht – diese Abwechslung macht ihre Arbeit spannend und sorgt dafür, dass kein Tag wie der andere ist. Gleichzeitig arbeitet sie eigenständig und trägt eine hohe Verantwortung, was sowohl ihre persönliche als auch ihre berufliche Weiterentwicklung fördert und stärkt. Trotz dieser Eigenständigkeit sieht sie sich als Teil eines großartigen Teams, mit dem sie sich jederzeit austauschen kann.