von Sandra Noh »
- Examinierte Krankenschwester
- Fachkrankenschwester für Notfallpflege DKG
- Wundexpertin
- Heilpraktikerin
von Sandra Noh »
Normalerweise heilen Wunden schnell. Kleinere innerhalb von Stunden, bei größeren kann es auch Tage dauern. Wenn aber nach acht Wochen noch immer keine Besserung eingetreten ist, spricht man von chronischen Wunden. Patienten brauchen dann ein spezielles Wundmanagement, dass sich nach den einzelnen Phasen der Wundheilung richtet, eine sogenannte phasengerechte Wundversorgung. Für die Heilung chronischer Wunden empfehlen Experten heutzutage Wundauflagen, die eine feuchte / hydrokaktive (wasserregulierende) Wundversorgung ermöglichen.
Für chronische Wunden wird der lateinische Begriff Ulkus verwendet. Übersetzt bedeutet das Wort Geschwür. Chronische Wunden können viele Ursachen haben. Die meisten gehen jedoch auf einige wenige Grunderkrankungen zurück:
Unter der trockenen Wundversorgung wird die Versorgung der Wunde mit Wundauflagen verstanden, die keine feuchthaltenden Substanzen enthalten. Solche Wundauflagen werden oft in der Erstversorgung von postoperativen oder posttraumatischen Wunden eingesetzt, um schnell viel Wundexsudat oder Blut aufzusaugen und die Wunde vor äußeren Einflüssen zu schützen.
Dafür kommen zum Beispiel Mullkompressen, Vliesstoffe oder Pflaster zum Einsatz.
Problematisch im Dauereinsatz und insbesondere bei chronischen Wunden ist aber, dass traditionelle Wundauflagen die Wunde austrocknen und damit den Heilungsprozess behindern. Zusätzlich verkleben sie mit dem Wundgrund, sodass ein Verbandswechsel den Patienten oft Schmerzen bereitet und die Wunde zusätzlich gereizt wird. Verbände müssen dann auch häufiger gewechselt werden. Damit steigt aber wiederum auch das Risiko einer Infektion. Denn grundsätzlich besteht bei jedem Verbandswechsel die Gefahr, dass Keime leichter in eine Wunde eindringen.
Wunden heilen am besten in einem feuchten Wundmilieu unter Berücksichtigung der aktuellen Wundheilungsphase. Zum ersten Mal hatte im Jahre 1962 der britische Mediziner George Winter bewiesen, dass das Feuchthalten einer Wunde die Wundheilung beschleunigt. Seitdem haben zahlreiche Studien seine These bestätigt. Moderne Wundauflagen bieten eine Reihe von Vorteilen:
Oberstes Ziel ist, in allen Wundheilungsphasen ein ideal feuchtes Wundmilieu zu erhalten. Dabei wird zwischen den folgenden Wundheilungsphasen unterschieden:
Die jeweils geeignetste Wundauflage sollte eine Wunde gerade so feucht halten, dass sie weder austrocknet noch eine Mazeration (Aufquellen der Haut) stattfindet. Von dem Grundsatz der feuchtwarmen Wundbehandlung ausgenommen sind arterielle Nekrosen, also abgestorbenes Gewebe, die auf einer Durchblutungsstörung der Beine (Arterienverkalkung) beruhen. Sie dürfen nicht feucht behandelt werden.
Von dem Grundsatz der feuchtwarmen Wundbehandlung ausgenommen sind arterielle Nekrosen, also abgestorbenes Gewebe, die auf einer Durchblutungsstörung der Beine (Arterienverkalkung) beruhen. Sie dürfen nicht feucht behandelt werden.
Moderne Wundauflagen decken Wunden nicht nur zum Schutz ab. Sie verfügen auch über Substanzen wie Kollagen, Hämoglobin oder Silber, die den Verlauf der Heilung unterstützen. Neben einem feuchten Wundklima können diese Wundauflagen wundreinigend und / oder infektionshemmend. Man nennt sie daher manchmal auch aktive oder interaktive Wundauflagen.
Ärzten und Wundtherapeuten stehen heutzutage eine Vielzahl von Wundprodukten zur Verfügung, die es zum Teil auch als Kombination gibt. Die wichtigsten Materialien sind:
Wundmerkmale und Wundphase | Geeignete Wundauflagen (Beispiel) | Merkmale der Wundauflage |
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Trockene Nekrosen |
Wenn keine pAVK vorliegt:
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Feuchte Nekrosen |
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Infizierte Wunden | Silberhaltige Wundauflagen | Keimreduktion und -eliminierung |
Stark exsudierende Wunden |
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Hohe Aufnahme von Exsudat |
Tiefe Wunden | Alginate + Schaumstoffverband | Wunde auffüllen – Kontakt von Wundgrund zu Wundauflage Aufnahme von Exsudat |
Riechende Wunden | Aktivkohleverband mit Silber |
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Granulierende Wunden |
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Epithelisierende Wunden |
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In der Heilung stagnierende Wunden | Kollagen Wundauflagen |
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Moderne Wundauflagen müssen
Dass bedeutet im Einzelnen, dass Wundauflagen folgende Anforderungen erfüllen sollten:
Sandra Noh ist seit 2001 examinierte Krankenschwester. Darüber hinaus ist sie Fachkrankenschwester für Notfallpflege DKG, Heilpraktikerin und Wundexpertin.
Jeder Tag bei PROLIFE bringt für sie neue Herausforderungen mit sich, da sie mit verschiedenen Menschen in Seniorenheimen oder zu Hause arbeitet und auf deren individuelle Bedürfnisse eingeht. Ob es um Inkontinenz- oder Wundversorgung, Heiminfusionen oder die Intensivversorgung geht – diese Abwechslung macht ihre Arbeit spannend und sorgt dafür, dass kein Tag wie der andere ist. Gleichzeitig arbeitet sie eigenständig und trägt eine hohe Verantwortung, was sowohl ihre persönliche als auch ihre berufliche Weiterentwicklung fördert und stärkt. Trotz dieser Eigenständigkeit sieht sie sich als Teil eines großartigen Teams, mit dem sie sich jederzeit austauschen kann.