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  • Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI)
  • Was ist eine CVI?
  • Wie entsteht eine CVI?
  • Symptome: Wie erkenne ich eine CVI?
  • Diagnose: Wer stellt sie und wie?
  • Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Pflege, Kompression und Hilfsmittel
  • Wie kann man einer CVI vorbeugen?
  • Zusammenfassung zu chronisch-venöser Insuffizienz
  • Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI)

Eine chronisch-venöse Insuffizienz (CVI) ist eine langanhaltende Venenerkrankung, bei der die Beinvenen das Blut nicht mehr ausreichend zum Herzen transportieren können. Ursächlich sind häufig beschädigte Venenklappen oder erweiterte Gefäße, die den Blutfluss in den Beinen beeinträchtigen. Das kann zu Schwellungen, Hautveränderungen und im schlimmsten Fall zu schlecht heilenden Wunden führen.
Die chronisch-venöse Insuffizienz entwickelt sich meist über Jahre hinweg und wird nicht selten unterschätzt. Viele Betroffene leiden an Krampfadern oder bemerken anfangs nur ein Schwere- und Spannungsgefühl in den Beinen. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich jedoch ein Ulcus Cruris (offenes Bein) bilden. 

Dieser Ratgeber gibt einen ausführlichen Überblick zur CVI, erklärt die Entstehung, verschiedene Stadien und Symptome und zeigt auf, welche Therapien sowie vorbeugenden Maßnahmen sinnvoll sind.

Was ist eine CVI?

Die chronisch-venöse Insuffizienz beschreibt eine anhaltende Funktionsstörung der Venen, bei der die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Dadurch staut sich das Blut in den Beinen, was zu einem erhöhten Venendruck führt. Die Folge sind typischerweise Schwellungen (Ödeme) und Verfärbungen der Haut.

Risikofaktoren im Überblick

Im Folgenden werden die häufigsten Faktoren genannt, die die Entwicklung einer chronisch-venösen Insuffizienz begünstigen können:

  • Bewegungsmangel: Längeres Sitzen oder Stehen ohne Ausgleich
  • Übergewicht: Erhöhter Druck auf die Beinvenen
  • Familiäre Veranlagung: Genetische Schwäche der Venenklappen
  • Schwangerschaft: Hormonelle Einflüsse und größerer Druck im Bauchraum
  • Krampfadern (Varizen): Können den Rückfluss des Blutes beeinträchtigen
  • Höheres Alter: Venensystem verliert an Elastizität

Anfänglich verursacht eine CVI oft nur leichte Beschwerden. Gerade zu Beginn sind es vor allem schwere oder müde Beine, die betroffene Personen bemerken. Wird nichts unternommen, kann die Erkrankung jedoch ins nächste Stadium übergehen.

Wie entsteht eine CVI?

Eine chronisch-venöse Insuffizienz entsteht, wenn die Venenklappen dauerhaft überdehnt oder beschädigt werden. Das Blut versackt dabei förmlich in den Beinvenen. Im Verlauf können Wassereinlagerungen in das umliegende Gewebe austreten und Hautschäden begünstigen.

Stadieneinteilung (CEAP-Klassifikation)

Bei der CVI nutzen Ärzte häufig die CEAP-Klassifikation, um den Schweregrad zu beurteilen. CEAP steht für Clinical (klinisch), Etiology (Ätiologie), Anatomy (Anatomie) und Pathophysiology (Pathophysiologie). Klinisch werden meist folgende Stufen unterschieden:

  • C0: Keine sichtbaren oder tastbaren Anzeichen einer Venenerkrankung
  • C1: Feine Besenreiser oder retikuläre (netzartige) Krampfadern
  • C2: Deutlich sichtbare Varizen, häufig mit Schwellneigung
  • C3: Ödeme in Unterschenkel oder Knöchelbereich
  • C4: Hautveränderungen (Ekzeme, Verfärbungen, Verhärtungen)
  • C5–C6: Ulcus Cruris (offenes Bein), abgeheilt (C5) oder aktiv (C6)

In fortgeschrittenen Stadien kann bereits ein kleiner Kratzer am Unterschenkel zu einer offenen Wunde führen, die nur noch schwer heilt. Daher gilt es, frühzeitig Anzeichen zu erkennen und gegen das Fortschreiten der Erkrankung vorzugehen.

Symptome: Wie erkenne ich eine CVI?

Je nach Schweregrad können sich die Beschwerden bei einer CVI unterschiedlich äußern. Anfangs empfinden Patienten oft ein Schweregefühl oder leichte Schwellungen nach langem Sitzen oder Stehen.

Wichtige Warnsignale

Bei einer chronisch-venösen Insuffizienz sollte auf folgende Symptome geachtet werden:

  • Schwere, müde Beine: Insbesondere gegen Abend oder bei warmen Temperaturen
  • Schwellungen (Ödeme): Rund um Knöchel und Unterschenkel, mitunter druckempfindlich
  • Verfärbungen: Bräunlich-bläuliche Hauttöne durch Ablagerungen
  • Juckreiz und Ekzeme: Trockene Hautstellen, die rissig werden und sich entzünden können
  • Geschwüre: Ulcus Cruris im Bereich des Innenknöchels oder Unterschenkels

Nimmt die Erkrankung zu, treten sogenannte Stauungsekzeme auf. Im schlimmsten Fall bildet sich ein offenes Bein. Ohne konsequente Behandlung können diese Wunden chronisch werden und das Gewebe nachhaltig schädigen.

Diagnose: Wer stellt sie und wie?

Die Abklärung einer chronisch-venösen Insuffizienz erfolgt meist durch Hausärzte oder Phlebologen (Venenfachärzte). In manchen Fällen werden Dermatologen hinzugezogen, insbesondere wenn Hautveränderungen oder Wunden auftreten.

Typische Diagnoseverfahren

Um den Schweregrad und die Ursache einer CVI festzustellen, kommen folgende Methoden zum Einsatz:

  • Anamnese: Erfassung von Symptomen, Lebensstil, familiärer Belastung und Risikofaktoren
  • Visuelle Inspektion: Sichtprüfung auf Krampfadern, Verfärbungen, Schwellungen
  • Duplexsonografie: Ultraschall zur Beurteilung von Blutfluss und Venenklappenfunktion
  • Doppler-Untersuchung: Hörbare Darstellung der venösen Strömung
  • Photoplethysmografie: Analyse des venösen Rückstroms durch Lichtmessung

Gerade in fortgeschrittenen Stadien müssen auch mögliche Komplikationen wie ein offenes Bein (Ulcus) untersucht werden. Dabei wird die Tiefe der Wunde beurteilt und ein eventueller Infekt ausgeschlossen.

Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Pflege, Kompression und Hilfsmittel

Die Behandlung einer chronisch-venösen Insuffizienz zielt darauf ab, den Rückfluss des Blutes zu verbessern und den Venendruck zu senken. Häufig sind mehrere Maßnahmen erforderlich, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.

Wichtige Behandlungsmaßnahmen

Abhängig vom Schweregrad der CVI können folgende Methoden zum Einsatz kommen:

  • Kompressionstherapie: Strümpfe oder Verbände üben kontrollierten Druck auf die Venen aus.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung, wie Spaziergänge oder Wadenübungen, aktiviert die Muskeln (Muskelpumpe) und fördert den venösen Rückfluss.
  • Haut- und Wundpflege: Besonders wichtig bei Verfärbungen und offenen Beinen
  • Operative Eingriffe: Entfernen oder Veröden von Varizen (z.B. Stripping, Lasertherapie)
  • Ernährungsanpassung: Ausgewogene Kost, um Übergewicht und Mangelerscheinungen zu vermeiden
     

5 Schritte zur Behandlung einer CVI Checkliste

5 Schritte zur Behandlung einer CVI

Um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, haben sich folgende Schritte als besonders hilfreich erwiesen:

  • Regelmäßige Kompression: Angepasste Strümpfe (Klasse II oder III) nach ärztlicher Verordnung
  • Alltagsbewegung integrieren: Kurze Spaziergänge, Treppensteigen, Wadenpumpübungen
  • Hautkontrolle: Tägliche Sichtprüfung auf Risse, Ekzeme und Verfärbungen
  • Professionelle Fußpflege: Podologische Behandlung bei Diabetes oder empfindlichen Füßen
  • Ärztliche Kontrolle: Regelmäßige Termine, um Therapieerfolge zu überprüfen

In Fällen, in denen bereits Wunden entstanden sind, muss zusätzlich eine konsequente Wundversorgung erfolgen. Kompressionsverbände helfen dabei, Schwellungen zu reduzieren und die Heilung zu beschleunigen.

Wie kann man einer CVI vorbeugen?

Die beste Strategie gegen Krampfadern und chronisch-venöse Insuffizienz ist ein aktiver Lebensstil. Zudem spielt das Gewicht und die tägliche Flüssigkeitszufuhr eine Rolle.

Effektive Prophylaxe-Strategien

Folgende Ansätze haben sich bewährt, um die Venen möglichst lange fit zu halten:

  • Regelmäßige Bewegung: Schon kleine Übungen im Alltag wie Zehenspitzenstand sind effektiv.
  • Beine hochlagern: Mehrmals am Tag die Beine hochlegen, um den Rückfluss zu fördern.
  • Gesunde Ernährung: Ausreichend Eiweiß, Vitamine und ballaststoffreiche Kost unterstützen die Gefäßgesundheit.
  • Genug trinken: Eine gute Hydratation hält das Blut fließfähig.
  • Risikofaktoren minimieren: Gewicht reduzieren, übermäßiges Sitzen oder Stehen vermeiden

Gerade Menschen mit familiärer Vorbelastung oder Krampfadern im Anfangsstadium sollten frühzeitig aktiv werden. Durch geeignete Maßnahmen lassen sich oft Jahre ohne schwerwiegende Venenschäden gewinnen.

Zusammenfassung zu chronisch-venöser Insuffizienz

Eine chronisch-venöse Insuffizienz ist zwar meist ein langwieriges, aber behandelbares Krankheitsbild. Wer frühzeitig erste Anzeichen ernst nimmt und durch Kompression, Bewegung und Hautpflege gegensteuert, kann das Fortschreiten der Erkrankung oft verlangsamen oder gar verhindern. Besonders wichtig ist es, Krampfadern oder Schwellungen nicht als reine kosmetische Störung abzutun, sondern bei anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen. Mit einer konsequenten Kombination aus medizinischen und pflegerischen Maßnahmen lässt sich die Lebensqualität trotz CVI langfristig erhalten und verbessern.
 

Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Ist eine CVI heilbar?

Vollständig heilbar ist eine chronisch-venöse Insuffizienz meist nicht, da die Venenklappen nur eingeschränkt regenerationsfähig sind. Mit passender Therapie (Kompression, Bewegung) lässt sich der Verlauf jedoch stark verlangsamen oder stabilisieren.

Müssen Krampfadern zwingend operiert werden?

Nicht immer. Bei leichten Formen reicht oft eine Kompressionstherapie aus. Operationen (Veröden, Stripping, Laser) werden bei stärkeren Beschwerden oder Komplikationen erwogen.

Wie entsteht ein offenes Bein?

Ein offenes Bein (Ulcus Cruris) entsteht durch die schlechte Durchblutung und den chronischen Rückstau im Gewebe. Bereits kleine Verletzungen können sich kaum schließen und werden zu chronischen Wunden.

Kann Sport helfen?

Ja, gezielte Bewegung stärkt die Muskelpumpe in den Waden und entlastet damit die Venenklappen. Schwimmen, Walken oder Radfahren sind empfehlenswerte Ausdauersportarten.

Wie pflege ich meine Haut optimal?

Mit pH-neutralen Waschlotionen und rückfettenden Cremes lässt sich die Haut elastisch halten. Bei offenen Wunden ist eine sterile Wundversorgung entscheidend, um Infektionen zu vermeiden.

Linda Fischer
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren
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