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  • Dekubitus Grad III
  • Was ist ein Dekubitus Grad III?
  • Wie entsteht ein Dekubitus Grad III?
  • Symptome: Wie erkenne ich einen Dekubitus Grad III?
  • Diagnose: Wer stellt sie und wie?
  • Behandlung und Pflege: Was tun bei Dekubitus Grad III?
  • Vorbeugung: Dekubitus Grad III möglichst vermeiden
  • Zusammenfassung zu Dekubitus Grad III
  • Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Dekubitus Grad III

Ein Dekubitus Grad III beschreibt eine weit fortgeschrittene Form des Druckgeschwürs, bei der bereits alle Hautschichten zerstört sind und sich das Geschwür bis in das Unterhautfettgewebe ausdehnt. Oft sind Sehnen oder Muskeln noch nicht direkt sichtbar, jedoch liegen sie nur noch durch eine dünne Schicht oder Nekrosen verborgen. Diese tiefe Wunde birgt ein hohes Risiko für Infektionen und kann bei unzureichender Versorgung in ein noch schwereres Stadium übergehen.
Gerade in der professionellen Pflege ist ein Dekubitus Grad III ein kritischer Zustand, der eine intensive und koordinierte Behandlung erfordert. 

Dieser Ratgeber gibt einen Überblick über die charakteristischen Merkmale, typischen Ursachen sowie bewährte Therapien und Pflegeansätze, um das Fortschreiten der Wunde zu verhindern.

Was ist ein Dekubitus Grad III?

Dekubitus, auch Druckgeschwür genannt, entsteht durch anhaltenden Druck, Scherkräfte oder Reibung. Bei einem Dekubitus Grad III sind die oberen Hautschichten (Epidermis und Dermis) bereits zerstört, und die Schädigung reicht bis in das Unterhautfettgewebe.

Wichtige Merkmale

Um Dekubitus Grad III von den leichteren Stadien zu unterscheiden, sind folgende Anzeichen typisch:

  • Tiefer Gewebeverlust: Sichtbares oder tastbares Unterhautfettgewebe, jedoch noch keine freiliegenden Muskeln oder Knochen
  • Kraterförmige Wunde: Häufig mit Nekrosen oder abgestorbenen Gewebeanteilen
  • Rötung und Entzündungszeichen: Der umgebende Hautbereich kann stark gerötet und geschwollen sein.

Ein Dekubitus Grad III erfordert meist eine spezialisierte Wundversorgung, da das Infektionsrisiko und die Gefahr weiterer Komplikationen sehr hoch sind.

Wie entsteht ein Dekubitus Grad III?

Ein Dekubitus Grad III entwickelt sich meist aus niedrigeren Stadien (I oder II), wenn keine konsequente Druckentlastung oder Wundversorgung erfolgt. Dabei wird die lokale Durchblutung durch konstanten Druck oder Scherkräfte unterbrochen, sodass das Gewebe abstirbt. 

Typische Ursachen und Risikofaktoren  

Die folgenden Situationen oder Erkrankungen begünstigen das Fortschreiten in Grad III:

  • Langandauernde Immobilität: Menschen, die nicht eigenständig umlagern können (z.B. nach Schlaganfall)
  • Fehlende oder unzureichende Pflege: Verpasste Hautkontrollen, unzureichende Wundversorgung
  • Mangelernährung und Dehydratation: Wenig Eiweiß, Vitamine oder Flüssigkeit schwächen die Hautregeneration.
  • Feuchtigkeit und Inkontinenz: Dauerhaft feuchte Haut weicht auf und wird anfälliger für Druck und Reibung.
  • Chronische Erkrankungen: Etwa Diabetes oder Durchblutungsstörungen, die die Heilung verlangsamen

Bei Dekubitus Grad III ist die Wunde bereits tief. Typische Stellen sind Knochenvorsprünge wie Steißbein, Fersen, Hüftknochen oder Schulterblätter, da hier das Unterhautfettgewebe oft dünn ist.

Symptome: Wie erkenne ich einen Dekubitus Grad III?

Im Gegensatz zu den leichteren Stadien ist bei Grad III die Hautoberfläche bereits vollständig zerstört. Die offene Wunde kann eine größere Ausdehnung annehmen.

Wichtige Warnsignale

Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Tiefe, offene Wunde: Sichtbares Unterhautfettgewebe, mögliche Nekrosen (schwarzes, abgestorbenes Gewebe)
  • Eventuelles Nässen oder Bluten: Durch die Tiefe der Wunde können Flüssigkeit und Blut austreten.
  • Stark gerötete, entzündete Wundränder: Häufiges Zeichen für Infektionen oder Entzündungen
  • Schmerzen oder Taubheitsgefühl: Je nach Sensibilität und Grunderkrankung (z.B. Diabetes) unterschiedlich stark ausgeprägt

Bei der täglichen Wundkontrolle sollten solche Auffälligkeiten sofort dokumentiert und an das Pflege- oder Ärzteteam gemeldet werden.

Diagnose: Wer stellt sie und wie?

Ein Dekubitus Grad III kann durch Pflegekräfte, Ärzte oder spezialisierte Wund-Experten erkannt werden. Dabei ist eine umfassende Anamnese wichtig, um weitere Risikofaktoren oder Begleiterkrankungen zu ermitteln.

Typische Untersuchungsschritte

  • Visuelle Inspektion: Einschätzung der Tiefe, Wundränder, Ausbreitung
  • Wunddokumentation: Größe (Länge, Breite, Tiefe), Exsudat, mögliche Geruchsbildung
  • Laboruntersuchungen: Bei Verdacht auf Infektionen (z.B. Bakterienkulturen), Überprüfung von Entzündungswerten
  • Risikoskalen: Einordnung mithilfe von Braden- oder Norton-Skala
  • Bildgebende Verfahren: Bei Verdacht auf Beteiligung von Knochen oder Gelenken (z.B. Röntgen, MRT)

Sobald die Diagnose „Dekubitus Grad III“ gestellt ist, bedarf es meist einer intensiven Wundtherapie und engmaschigen Kontrolle, um Komplikationen zu vermeiden.

Behandlung und Pflege: Was tun bei Dekubitus Grad III?

In diesem Stadium erfordert die Versorgung eines Dekubitus ein koordiniertes Vorgehen aus Druckentlastung, Wundmanagement und eventueller chirurgischer Maßnahmen (Débridement), um abgestorbene Gewebeanteile zu entfernen.

Zentrale Maßnahmen

  • Regelmäßige Umlagerung: Vermeidung weiterer Druckeinwirkung, Einsatz von antidekubitalen Hilfsmitteln (Matratzen, Sitzkissen)
  • Professionelle Wundreinigung und -versorgung: Steriles Arbeiten, Entfernung von Nekrosen, Anwendung spezieller Wundauflagen (z.B. Hydrogel, Schaum)
  • Hautpflege im Wundumfeld: Schutz vor zusätzlichen Reizungen und Austrocknung
  • Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme: Eiweißreich, ausreichend Vitamine und Spurenelemente (Wundheilung fördern)
  • Teamarbeit: Abstimmung zwischen Ärzten, Pflegekräften, Wund-Experten, Ernährungsexperten

5 Schritte bei Dekubitus Grad III Checkliste

5 Schritte bei Dekubitus Grad III

  • Wunddébridement: Operativ oder enzymatisch abgestorbenes Gewebe entfernen
  • Passende Wundauflagen: Auswählen je nach Exsudatmenge und Infektionsrisiko (Hydrokolloid, Alginat etc.)
  • Ggf. Antibiotikatherapie: Bei bakterieller Infektion oder systemischen Entzündungszeichen
  • Entlastungslagerung: Konsequent Lagerungsplan einhalten; Druckpunkte gezielt entlasten
  • Dokumentation und Verlaufskontrolle: Tägliche Fotos und genaue Beschreibung der Wundentwicklung

Vorbeugung: Dekubitus Grad III möglichst vermeiden

Das Ziel ist es, bereits bei leichten Hautrötungen (Grad I) oder oberflächlichen Wunden (Grad II) einzugreifen, sodass ein Dekubitus gar nicht erst bis in tiefe Schichten vordringt.

Praktische Tipps zur Prävention

  • Früherkennung: Jede Rötung ernst nehmen, tägliche Hautkontrolle
  • Regelmäßige Mobilisation: Kurze Spaziergänge oder Bettgymnastik steigern die Durchblutung.
  • Zielgerichtete Lagerungshilfen: 30-Grad-Seitenlage, Fersenfreilagerung, Gelkissen für Sitzpositionen
  • Angemessene Hautpflege: Sanfte Reinigung, Vermeidung von zu hoher Feuchtigkeit, pH-neutrale Produkte
  • Ausreichende Ernährung: Eiweißreiche Kost, Vitamine, Mineralstoffe für eine bessere Wundheilung

Eine konsequente Dekubitusprophylaxe ist der Schlüssel, um tiefere Schäden wie Grad III und IV zu verhindern. Sind Risikofaktoren bekannt, sollte das Pflegepersonal besonders wachsam sein.

Zusammenfassung zu Dekubitus Grad III

Dekubitus Grad III zeigt, dass ein Druckgeschwür bereits tief in das Unterhautfettgewebe vorgedrungen ist und nicht selten mit Komplikationen wie Infektionen oder Nekrosen einhergeht. Eine professionelle Wundversorgung, konsequente Druckentlastung und ein abgestimmtes Pflegekonzept sind essenziell, um das Fortschreiten zu verhindern und eine möglichst vollständige Heilung zu erreichen.

Neben der akuten Behandlung ist es ebenso wichtig, präventive Maßnahmen gegen Dekubitus zu stärken und Risikofaktoren zu minimieren. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften, Ärzten und Angehörigen – gepaart mit einer guten Dokumentation und Beobachtung – kann den Unterschied zwischen langwierigen Komplikationen und einer erfolgreichen Wundheilung ausmachen.

Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Kann Dekubitus Grad III ohne Operation abheilen?

Das hängt vom Ausmaß der Wunde ab. Oft ist ein chirurgisches Débridement nötig, um nekrotisches Gewebe zu entfernen. Bei konsequenter Wundversorgung und Druckentlastung kann eine Heilung durchaus ohne größere Operation gelingen.

Wie lange dauert die Heilung?

Die Heilungsdauer variiert stark: Von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten, abhängig von Grunderkrankungen, Ernährungsstatus und Infektionen.

Wer übernimmt die Kosten für Hilfsmittel?

Mit ärztlicher Verordnung können viele antidekubitale Hilfsmittel (Matratzen, Kissen) von der Krankenkasse übernommen werden, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht.

Ist Dekubitus Grad III schmerzhaft?

Ja, in der Regel ist er schmerzhaft, wobei das Empfinden von Faktoren wie Diabetes (Nervenschädigungen) abhängen kann. Ein adäquates Schmerzmanagement gehört zur Behandlung.

Kann man Dekubitus Grad III rückgängig machen?

Mit intensiver Therapie und Pflege kann sich das Gewebe teilweise regenerieren. Die vollständige Ausheilung ist jedoch langwierig und erfordert konsequentes Vorgehen.

Linda Fischer
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren
Experten Rückruf in 2 Min. Experten vor Ort finden

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