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  • Dekubitusprophylaxe
  • Was ist Dekubitusprophylaxe?
  • Warum braucht es eine Dekubitusprophylaxe?
  • Risikofaktoren: Wer ist besonders gefährdet?
  • Konkrete Maßnahmen der Dekubitusprophylaxe
  • Weitere Aspekte der Dekubitusprophylaxe
  • Zusammenfassung zur Dekubitusprophylaxe
  • Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Dekubitusprophylaxe

Dekubitusprophylaxe bezeichnet alle Maßnahmen, die das Entstehen von Druckgeschwüren (Dekubitus) verhindern sollen. Ein Dekubitus entsteht durch anhaltenden Druck oder Scherkräfte auf Haut und Gewebe und führt zu schmerzhaften sowie potenziell gefährlichen Wunden. Vor allem bei bettlägerigen oder stark in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen ist die Prophylaxe von größter Bedeutung. Dabei spielen neben der Entlastung gefährdeter Stellen auch eine gute Hautpflege und eine ausgewogene Ernährung eine zentrale Rolle.

Im Folgenden erläutern wir die wichtigsten Aspekte einer umfassenden Dekubitusprophylaxe und zeigen auf, wie mit relativ einfachen Mitteln das Risiko für ein Druckgeschwür deutlich gesenkt werden kann.

Was ist Dekubitusprophylaxe?

Unter Dekubitusprophylaxe versteht man alle vorbeugenden Maßnahmen, die darauf abzielen, Druckgeschwüre gar nicht erst entstehen zu lassen. Im Zentrum steht das Verhindern von dauerhaftem Druck auf bestimmte Körperstellen und die Unterstützung einer guten Durchblutung.

Warum ist das wichtig?

Dekubitus (Druckgeschwüre) können schwerwiegende Folgen haben, von chronischen Schmerzen bis hin zu tiefen Wunden und Infektionen. Die Prophylaxe ist daher ein fester Bestandteil des pflegerischen Alltags, um Patienten vor vermeidbarem Leid zu schützen und aufwendige Behandlungen zu verhindern.

Warum braucht es eine Dekubitusprophylaxe?

Ein Dekubitus entsteht häufig bei Personen, die sich nicht mehr selbstständig bewegen können. Durch den anhaltenden Druck auf bestimmte Körperregionen wie Steißbein, Fersen oder Ellenbogen, wird die Durchblutung der Haut gestört.

Mögliche Konsequenzen eines Dekubitus

Bevor auf die prophylaktischen Maßnahmen eingegangen wird, folgt eine kurze Übersicht zu den möglichen Komplikationen:

  • Tiefe Wunden: Mit freiliegendem Gewebe, Sehnen oder sogar Knochen
  • Infektionsrisiko: Offene Stellen erleichtern das Eindringen von Keimen.
  • Schmerzen: Können akut oder chronisch auftreten und die Lebensqualität stark einschränken
  • Verlängerter Pflegebedarf: Heilung kann Wochen bis Monate dauern, bei schweren Fällen sind Klinikaufenthalte nötig
  • Psychische Belastung: Angst vor Schmerzen oder Schamgefühl bei offenen Wunden

Gerade in Pflegeheimen und Krankenhäusern gilt Dekubitus als eines der häufigsten vermeidbaren Pflegeprobleme. Eine konsequente Dekubitusprophylaxe ist dort daher verpflichtend vorgeschrieben.

Risikofaktoren: Wer ist besonders gefährdet?

Dekubitusprophylaxe ist insbesondere für jene relevant, die sich nicht ohne Hilfe umpositionieren können oder deren Haut aus anderen Gründen empfindlicher ist als gewöhnlich.

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Wichtige Risikofaktoren im Überblick

Im Folgenden sind die häufigsten Faktoren genannt, die das Risiko eines Druckgeschwürs erhöhen:

  • Immobilität: Bettlägerigkeit, Rollstuhlabhängigkeit, Lähmungen
  • Mangelernährung: Fehlende Proteine und Vitamine beeinträchtigen die Haut- und Geweberegeneration
  • Feuchtigkeit: Starke Transpiration oder Inkontinenz weichen die Haut auf.
  • Erkrankungen wie Diabetes: Schlechtere Wundheilung und oft reduzierte Sensibilität
  • Fortgeschrittenes Alter: Dünnere, weniger elastische Haut

Eine Person mit mehreren dieser Risikofaktoren sollte noch intensiver beobachtet und unterstützt werden, um Druckgeschwüre möglichst zu vermeiden.

Konkrete Maßnahmen der Dekubitusprophylaxe

Dekubitusprophylaxe umfasst verschiedene Ansätze, die von häufigen Positionswechseln bis hin zur Auswahl der richtigen Matratzen reichen. Dabei gilt: Prophylaxe ist Teamarbeit zwischen Pflegekräften, Angehörigen und Betroffenen selbst.

Bewegung und Lagerungstechniken

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Druck von gefährdeten Körperstellen zu nehmen:

  • Regelmäßige Umlagerung: Wechsel der Liegeposition alle 2 Stunden, beispielsweise 30-Grad-Seitenlage
  • Kleine Bewegungen fördern: Selbst kurze Eigenbewegungen im Bett regen die Durchblutung an.
  • Einsatz von Hilfsmitteln: Antidekubitusmatratzen, Sitzkissen, Lagerungsschienen.

Hautpflege und Hygiene

Eine gesunde, intakte Haut ist widerstandsfähiger gegen mechanische Belastung. Deshalb gilt:

  • Sanfte Reinigung: pH-neutrale Produkte, vorsichtiges Abtrocknen
  • Feuchtigkeit regulieren: Eincremen trockener Haut; übermäßige Nässe (z.B. bei Inkontinenz) vermeiden
  • Regelmäßige Sichtkontrolle: Frühe Rötungen oder Druckstellen schnell erkennen und entlasten

Ernährung und Flüssigkeitszufuhr

Oft unterschätzt, aber zentral für eine funktionierende Wundheilung und belastbare Haut:

  • Proteinreiche Kost: Unterstützt den Aufbau neuer Zellen
  • Vitamine und Mineralstoffe: B, C, E sowie Zink für eine bessere Hautregeneration
  • Ausreichend Trinken: Vermeidet Austrocknung der Haut und hält das Blut fließfähig

Weitere Aspekte der Dekubitusprophylaxe

Neben den direkten pflegerischen Maßnahmen gibt es weitere Punkte, die langfristig das Risiko eines Druckgeschwürs reduzieren können.

Aufklärung und Schulung

Im Pflegealltag ist Wissen der Schlüssel. Dazu gehören:

  • Information der Angehörigen: Wie kann man beim Umlagern helfen? Welche Hilfsmittel sind sinnvoll?
  • Schulung des Pflegepersonals: Neuerungen in der Dekubitusprophylaxe, korrekte Lagerungstechniken
  • Eigenverantwortung Betroffener: Soweit möglich, selbst auf Druckstellen achten oder sich melden

Dokumentation und Qualitätssicherung

Ein systematisches Vorgehen schützt vor Lücken in der Versorgung:

  • Pflegestandards einhalten: Interne Leitlinien zum Lagewechsel, zur Hautkontrolle und Hygiene
  • Risikoskalen: Etwa Braden- oder Norton-Skala zur Einschätzung der Dekubitusgefahr
  • Kontinuierliche Dokumentation: Zeitpunkte des Umlagerns und Hautzustand festhalten 
     

Zusammenfassung zur Dekubitusprophylaxe

Dekubitusprophylaxe ist ein zentrales Element der pflegerischen Versorgung, wenn es darum geht, Druckgeschwüre zu vermeiden. Durch einen Wechsel aus entlastender Lagerung, gezielten Bewegungsübungen und einer sorgfältigen Hautpflege lässt sich das Risiko erheblich reduzieren. Auch Faktoren wie Ernährung, Flüssigkeitszufuhr und eine konsequente Dokumentation spielen eine wichtige Rolle. Je früher entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, desto besser lässt sich ein Dekubitus verhindern oder zumindest frühzeitig erkennen, um schwerwiegende Folgen abzuwenden. Pflegekräfte, Angehörige und Betroffene sollten daher eng zusammenarbeiten, um eine effektive Dekubitusprophylaxe sicherzustellen.

Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Wie oft sollte man umlagern?

Im Allgemeinen gelten Umlagerungsintervalle von 2 Stunden als sinnvoll. Jedoch ist der Rhythmus immer individuell anzupassen, je nach Hautzustand und Wohlbefinden der betroffenen Person.

Brauche ich immer eine teure Spezialmatratze?

Nicht immer. Bei hohem Dekubitus-Risiko können Wechseldruckmatratzen oder antidekubitale Unterlagen sinnvoll sein. In vielen Fällen reicht bereits eine einfache Weichlagerungsmatratze in Kombination mit regelmäßigen Umlagerungen.

Was tun bei geröteten Stellen?

Sofort entlasten und beobachten. Wird eine Stelle schnell druckfrei, kann sich die Haut wieder erholen. Bleibt eine Rötung nach 30 Minuten noch bestehen, ist besondere Vorsicht geboten.

Wie integriere ich Bewegungsübungen in den Alltag?

Bereits kleine Übungen im Bett oder Rollstuhl – etwa Bein anheben, Fußkreisen – regen die Durchblutung an. Physiotherapeuten geben oft gezielte Übungsvorschläge.

Kann Inkontinenz die Prophylaxe erschweren?

Ja, durch Feuchtigkeit wird die Haut aufgeweicht und anfälliger für Druckstellen. Häufige Wechsel von Inkontinenzmaterial, gründliche Hautreinigung und atmungsaktive Produkte sind hier besonders wichtig.

Linda Fischer
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren
Experten Rückruf in 2 Min. Experten vor Ort finden

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