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  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)
  • Was ist eine PAVK?
  • Wie entsteht eine PAVK?
  • Symptome: Wie erkenne ich eine PAVK?
  • Diagnose: Wer stellt sie und wie?
  • Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Pflege, Bewegung und Hilfsmittel
  • Vorbeugung: Wie kann ich eine PAVK verhindern?
  • Zusammenfassung zur PAVK
  • Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)

Eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine Durchblutungsstörung, die hauptsächlich die Arterien in den Beinen betrifft. Oft handelt es sich um eine schleichende Erkrankung, bei der verengte oder verschlossene Gefäße den Blutfluss einschränken. In fortgeschrittenen Stadien kann eine PAVK zu starken Schmerzen und sogar zu Gewebeschäden führen.
Diese Krankheit betrifft vor allem Menschen in höherem Lebensalter, aber auch jüngere Patienten können betroffen sein, insbesondere wenn zusätzliche Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck oder erhöhte Blutfette vorliegen. Eine PAVK bleibt anfangs häufig unbemerkt, da die Symptome oft erst in späteren Stadien deutlich werden. Umso wichtiger ist es, sich mit den Ursachen, den typischen Warnsignalen und den präventiven Maßnahmen auseinanderzusetzen. 

Dieser Ratgeber gibt einen umfassenden Überblick über die periphere arterielle Verschlusskrankheit, erläutert die verschiedenen Stadien und zeigt auf, welche Therapien und Alltagsmaßnahmen helfen können, das Fortschreiten einer PAVK zu bremsen oder sogar zu verhindern.

Was ist eine PAVK?

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit beschreibt eine fortschreitende Verengung der Beinarterien durch arteriosklerotische Ablagerungen (Plaques). Diese Ablagerungen bestehen unter anderem aus Cholesterin, Kalk und Entzündungszellen und setzen sich an den Gefäßwänden fest. Sinkt der Blutfluss unter einen kritischen Wert, kann es zu Claudicatio intermittens kommen, im Volksmund auch “Schaufensterkrankheit” genannt. Dabei treten während des Gehens Schmerzen in den Waden auf, die zum Anhalten zwingen.

Infobox

Risikofaktoren im Überblick

Folgende Aspekte erhöhen das Risiko für eine periphere arterielle Verschlusskrankheit:

  • Rauchen: Nikotin führt zu einer Verengung der Gefäße und begünstigt Ablagerungen.
  • Diabetes mellitus: Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen die Gefäße.
  • Bluthochdruck: Dauerhafter Druck belastet die Arterienwände.
  • Übergewicht: Dieses begünstigt Entzündungsprozesse und Fettstoffwechselstörungen.
  • Bewegungsmangel: Dieser vermindert die Durchblutung der Beinmuskulatur
  • Ungesunde Ernährung: Ein hoher Cholesterinspiegel unterstützt die Plaquebildung.
     

Eine PAVK steht in enger Verbindung zu anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Menschen mit verschlossenen Beinarterien leiden häufig auch an koronarer Herzkrankheit oder Arteriosklerose in anderen Körperregionen.

Wie entsteht eine PAVK?

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit entsteht meist über Jahre hinweg. Arteriosklerotische Plaques verengen den Gefäßquerschnitt langsam, sodass anfangs oft keine Beschwerden spürbar sind. Erst wenn die Sauerstoffversorgung der Beinmuskulatur durch die verengten Arterien deutlich abnimmt, zeigen sich die klassischen Schmerzen beim Gehen.

Stadieneinteilung nach Fontaine

Um eine PAVK zu beurteilen, verwenden Mediziner häufig die Fontaine-Klassifikation, die in vier Stadien unterteilt ist:

  • Stadium I: Gefäßverengungen liegen vor, jedoch noch ohne Symptome
  • Stadium IIa: Schmerzen treten erst nach längerer Gehstrecke auf (Claudicatio intermittens)
  • Stadium IIb: Schmerzen bereits nach kurzen Wegstrecken; häufiges Stehenbleiben
  • Stadium III: Ruheschmerzen in den Beinen oder Füßen, selbst ohne Belastung
  • Stadium IV: Offene Geschwüre oder Gangrän; akute Gefährdung des Gewebes

In Stadium IV können bereits kleinste Verletzungen der Haut zu schlecht heilenden Wunden führen. Die chronische Unterversorgung mit Sauerstoff begünstigt chronische Wunden und erhöht das Risiko für Infektionen.

Symptome: Wie erkenne ich eine PAVK?

Typisch für die periphere arterielle Verschlusskrankheit sind Schmerzen in den Waden, die bei Belastung auftreten und zum Anhalten zwingen. Dieses Phänomen wird als “Schaufensterkrankheit” bezeichnet, weil Betroffene häufig so tun, als würden sie sich ein Schaufenster ansehen, um die erforderliche Pause zu kaschieren.

Wichtige Warnsignale

Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf eine PAVK hindeuten können:

  • Belastungsschmerz: Tritt beim Gehen auf und verschwindet nach kurzer Pause
  • Blasse oder kühle Beine: Durch die verminderte Durchblutung fühlen sich Füße oft kühl an
  • Schwache Fußpulse: Fuß- oder Schienbeinarterien können schwer tastbar sein
  • Ruheschmerzen: In fortgeschrittenen Stadien auch ohne Bewegung spürbar
  • Hautveränderungen: Trockene Haut; Wunden heilen langsamer oder entzünden sich leichter

Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto kürzer wird die schmerzfreie Gehstrecke. In Stadium III sind teils sogar im Liegen Schmerzen vorhanden, da der Blutdruck in den Arterien nicht mehr ausreicht, um das Gewebe in Ruhe zu versorgen.

Diagnose: Wer stellt sie und wie?

Die Diagnose einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit erfolgt in der Regel durch Hausärzte oder Gefäßmediziner (Angiologen). Pflegekräfte spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, indem sie auf erste Warnsignale achten, besonders bei älteren oder immobilen Patienten.

Typische Diagnoseverfahren

Um eine PAVK zu erkennen und ihren Schweregrad zu bestimmen, können folgende Methoden zum Einsatz kommen:

  • Anamnese: Befragung zu Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes und Bewegungsverhalten
  • Körperliche Untersuchung: Abtasten der Fußpulse, visuelle Begutachtung der Haut, Vergleich der Extremitäten
  • Knöchel-Arm-Index (ABI): Blutdruckmessung an Knöchel und Oberarm; erniedrigter ABI weist auf Gefäßverengungen hin
  • Doppler- und Duplexsonografie: Ultraschalluntersuchung, um den Blutfluss darzustellen
  • Angiografie: Darstellung der Arterien mittels Kontrastmittel; meist bei geplanter Gefäßintervention

Der Knöchel-Arm-Index (ABI) ist eine schnelle und relativ zuverlässige Methode, um den Schweregrad der Durchblutungsstörung einzuschätzen. Je weiter der Wert unter 0,9 sinkt, desto ausgeprägter ist die PAVK.

Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Pflege, Bewegung und Hilfsmittel

Abhängig vom Schweregrad setzen Ärzte und Pflegekräfte unterschiedliche Schwerpunkte:

  • Konservative Maßnahmen: Rauchstopp, Gewichtsabnahme, Bewegungsprogramme (Gehtraining), Blutdruck- und Cholesterinregulation
  • Medikamentöse Therapie: Blutverdünner (z.B. Acetylsalicylsäure) oder gefäßerweiternde Wirkstoffe
  • Gefäßinterventionen: Ballonangioplastie, Stent-Einlage oder Bypass-Operation bei hochgradiger Verengung
  • Wundversorgung: Bei offenen Stellen besonders wichtig, um Infektionen zu vermeiden
  • Kompressionstherapie: In manchen Fällen, wenn keine kritische Ischämie vorliegt, kann Kompression helfen, venöse Anteile zu entlasten

5 Schritte zur PAVK-Behandlung Checkliste

5 Schritte zur PAVK-Behandlung

Um die Durchblutung zu fördern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, haben sich folgende Schritte bewährt:

  • Risikofaktoren minimieren: Rauchen einstellen, Bluthochdruck senken, Diabetes kontrollieren
  • Gehtraining: Regelmäßiges Üben (z.B. in speziellen Gefäßsportgruppen) steigert Gehstrecke
  • Arzneimittel: Nach ärztlicher Verordnung zur Verbesserung der Durchblutung oder Vorbeugung von Thrombosen
  • Gefäßchirurgische Eingriffe: Ballonaufdehnung oder Bypass-OP bei relevanter Verengung
  • Haut- und Fußpflege: Offene Stellen frühzeitig versorgen, Fußbäder nur nach Rücksprache

Gerade in fortgeschrittenen Stadien (III/IV) kann es notwendig werden, eine chronische Wunde intensiv zu behandeln. Hier spielen professionelle Wundtherapeuten und Gefäßspezialisten zusammen, um Infektionen zu verhindern und die Durchblutung zu verbessern.

Vorbeugung: Wie kann ich eine PAVK verhindern?

Es gibt verschiedene Ansätze, um eine periphere arterielle Verschlusskrankheit von vornherein zu vermeiden oder zumindest ihren Verlauf zu verlangsamen. Entscheidend ist die konsequente Reduktion bekannter Risikofaktoren.

Effektive Prophylaxe-Strategien

Verschiedene Maßnahmen haben sich zur Prävention einer PAVK bewährt:

  • Nikotinverzicht: Studien zeigen, dass Rauchen der stärkste modifizierbare Risikofaktor ist.
  • Regelmäßige Bewegung: Tägliche Spaziergänge, Radfahren oder Schwimmen regen die Durchblutung an.
  • Blutzuckerkontrolle: Vor allem bei Diabetes ist eine gute Einstellung wichtig.
  • Gesunde Ernährung: Weniger gesättigte Fette, mehr Obst und Gemüse, ausreichend Ballaststoffe
  • Gewichtsreduktion: Bereits einige Kilo weniger entlasten Herz und Gefäße. 

Auch die regelmäßige Blutdruckmessung und eine engmaschige Kontrolle von Cholesterin-und Blutzuckerwerten sind wesentliche Bausteine zur Vorbeugung. Wer genetisch vorbelastet ist oder bereits andere Gefäßerkrankungen hat, sollte besonders sorgfältig auf Warnzeichen achten und eng mit Ärzten und Pflegekräften zusammenarbeiten.

Zusammenfassung zur PAVK

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist ein ernstzunehmendes Krankheitsbild, das in erster Linie die Gefäße der Beine betrifft. Wer Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder Diabetes minimiert, kann das Fortschreiten der Erkrankung entscheidend bremsen. Eine frühe Diagnose ist wichtig, da die Symptome anfangs oft nur bei Belastung auftreten und leicht übersehen werden.

Moderne Therapiemethoden – von gefäßerweiternden Eingriffen bis hin zum konsequenten Gehtraining – ermöglichen es vielen Betroffenen, ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern. Allerdings ist Eigeninitiative gefragt: Nur durch ein Zusammenwirken von medizinischer Betreuung, pflegerischer Unterstützung und aktivem Lebensstil lassen sich langwierige Komplikationen und Einschränkungen vermeiden. Mit der richtigen Vorsorge und Behandlung können Menschen mit PAVK ihre Gehstrecke deutlich verlängern und ein aktives Leben führen.
 

Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Kann sich eine PAVK wieder zurückbilden?

Arteriosklerotische Ablagerungen können sich in der Regel nicht von selbst vollständig auflösen. Allerdings lässt sich der Prozess verlangsamen oder anhalten. Mit konsequentem Lebensstil (Rauchverzicht, Bewegung) und Medikamenten können Patienten oft eine deutliche Verbesserung erreichen.

Was passiert, wenn ich trotz PAVK weiter rauche?

Rauchen beschleunigt die Gefäßverkalkung und verschlechtert die Durchblutung weiter. Das Risiko für schwere Komplikationen (z.B. offene Beine, Amputationen) steigt erheblich an.

Sind Schmerzmittel sinnvoll, wenn Gehen weh tut?

Schmerzmittel können eine kurzfristige Linderung verschaffen, ersetzen jedoch kein konsequentes Gehtraining und keine Behandlung der Grunderkrankung. Bei starken Schmerzen sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen.

Kann eine PAVK auch die Arme betreffen?

Ja, in seltenen Fällen können arteriosklerotische Veränderungen auch Armarterien beeinträchtigen. Die Symptome sind ähnlich (z.B. Schmerzen beim Greifen), jedoch weniger häufig als in den Beinen.

Helfen Nahrungsergänzungsmittel?

Für gewöhnlich ist eine ausgewogene Ernährung ausreichend. Spezielle Nahrungsergänzungsmittel sollten nur in Absprache mit Ärzten oder Ernährungsfachkräften eingesetzt werden, da es sonst zu Überdosierungen kommen kann.

Linda Fischer
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren
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