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  • Ulcus Cruris Venosum
  • Was ist ein Ulcus Cruris Venosum?
  • Wie entsteht ein Ulcus Cruris Venosum?
  • Symptome: Wie erkenne ich ein Ulcus Cruris Venosum?
  • Diagnose: Wer stellt sie und wie?
  • Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Kompression, Wundversorgung und Pflege
  • Vorbeugung: Ulcus-Cruris-Venosum-Prophylaxe in der Pflege
  • Zusammenfassng zu Ulcus Cruris Venosum
  • Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Ulcus Cruris Venosum

Ein Ulcus Cruris Venosum (venös bedingtes offenes Bein) gehört zu den häufigsten chronischen Wunden überhaupt – vergleichbar mit einem Dekubitus (Druckgeschwür), der ebenfalls über lange Zeit bestehen kann und eine intensive Behandlung erfordert. Während ein Dekubitus meist durch anhaltenden Druck auf Haut und Gewebe entsteht, ist das Ulcus Cruris Venosum eine Folge unzureichender venöser Rückfuhr. Das Ergebnis ähnelt jedoch dem Bild eines hartnäckigen Druckgeschwürs: Eine schlecht heilende, schmerzhafte Wunde, die mitunter großen Einfluss auf die Lebensqualität hat.
Neben dem eigentlichen Wundproblem kommen weitere Faktoren ins Spiel, die man bereits aus der Dekubitus-Pflege kennt: Wundversorgung mit modernen Materialien, Druckentlastung und hygienische Maßnahmen. 

In diesem Artikel erfahren Sie, wie ein Ulcus Cruris Venosum entsteht, welche Symptome typisch sind und wie eine effektive Therapie und Prophylaxe aussieht. Zusätzlich wird aufgezeigt, welche Parallelen es zum Druckgeschwür gibt und welche Besonderheiten Sie im Pflegealltag beachten sollten.

Was ist ein Ulcus Cruris Venosum?

Ein Ulcus Cruris Venosum ist eine offene Wunde am Unterschenkel, die durch eine chronische Venenschwäche (venöse Insuffizienz) ausgelöst wird. Bei dieser Form eines offenen Beins sammelt sich Blut in den Beinvenen, wodurch der Druck im Gefäßsystem ansteigt und das umliegende Gewebe geschädigt wird.

Infobox

Risikofaktoren im Überblick

Hier ein kurzer Überblick über relevante Risikofaktoren:

  • Venöse Insuffizienz: Defekte Venenklappen, Krampfadern
  • Bewegungsmangel: Sitzende oder stehende Tätigkeiten ohne Ausgleich
  • Übergewicht: Erhöht den venösen Druck am Unterschenkel
  • Diabetes: Begünstigt chronische Wunden
  • Hautschäden: Ekzeme, kleine Verletzungen, die sich ausweiten können

Während ein Dekubitus vorrangig durch Druck entsteht, spielt bei einem Ulcus Cruris Venosum vor allem die gestörte Venenzirkulation eine Schlüsselrolle.

Wie entsteht ein Ulcus Cruris Venosum?

Ein Ulcus Cruris Venosum entwickelt sich, wenn die venösen Gefäße das Blut nicht effektiv zum Herzen zurücktransportieren können. Durch den Rückstau erhöht sich der Druck, Flüssigkeit tritt ins Gewebe, und die Haut wird zunehmend geschädigt.

Typische Stadien (vereinfacht)

Ähnlich wie ein Dekubitus verschiedene Schweregrade hat (I bis IV), teilt man auch das Ulcus Cruris Venosum häufig nach Tiefe und Ausprägung ein:

  • Anfangsstadium: Leichte Hautveränderungen, Spannungsgefühl, erste oberflächliche Wunden
  • Fortgeschritten: Nässende, offene Stellen, Verfärbungen (Brauntöne) durch Blutrückstände
  • Komplikationen: Tiefe Ulcera, Infektionen, massiver Gewebeverlust (vergleichbar mit höheren Dekubitus-Graden)

Das klinische Bild kann im Laufe der Zeit schwanken. Oft existieren Ulcera monatelang oder gar jahrelang, wenn die Grunderkrankung nicht therapiert wird.

Symptome: Wie erkenne ich ein Ulcus Cruris Venosum?

Ähnlich wie ein Druckgeschwür beginnt ein Ulcus Cruris Venosum oft schleichend. Die folgenden Warnsignale sollten Betroffene und Pflegekräfte ernst nehmen:

Wichtige Warnsignale

  • Schwellungen (Ödeme): Insbesondere am Knöchel, nehmen im Tagesverlauf zu
  • Schweregefühl und Spannungsdruck: Oft nach langem Stehen oder Sitzen
  • Hautveränderungen: Bräunliche Verfärbungen, Ekzeme, Verhärtungen
  • Nässende, offene Stellen: Verschlimmern sich, wenn keine Wundversorgung erfolgt

Werden solche Symptome ignoriert, kann es zu tiefen Wunden kommen, die sich – analog zu einem Dekubitus – stark ausweiten und sehr schwer schließen lassen.

Diagnose: Wer stellt sie und wie?

Eine Abklärung erfolgt meist durch Phlebologen (Venenfachärzte), Angiologen oder Dermatologen. Pflegekräfte oder Hausärzte können erste Hinweise geben, wenn im Alltag entsprechende Auffälligkeiten entdeckt werden.

Typische Untersuchungsschritte

  • Anamnese: Fragen zu Krampfadern, Diabetes, Gewicht und beruflicher Situation
  • Körperliche Inspektion: Beurteilung der Wundgröße, Tiefe, Exsudat, Geruch, Hautzustand
  • Duplexsonografie (Venen): Darstellung des Blutflusses, Ausschluss einer Thrombose
  • Labor und Bakterienkulturen: Bei Infektionsverdacht oder nässenden Wunden
  • Dokumentation: Fotoaufnahmen, genaue Beschreibung (Länge, Breite, Tiefe) – ähnlich wie bei Dekubitus-Assessments

Die Unterscheidung zwischen einem Ulcus Cruris Arteriosum und venösen Ulzera ist wichtig, da die Therapieansätze verschieden sind.
 

Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Kompression, Wundversorgung und Pflege

Anders als beim Dekubitus, wo Druckentlastung primär ist, liegt beim Ulcus Cruris Venosum das Augenmerk auf der Kompressionstherapie, um den venösen Rückfluss zu verbessern.

Zentrale Bestandteile der Behandlung

  • Kompressionstherapie: Kompressionsstrümpfe oder -verbände (Klasse II–III), um den Venendruck zu senken
  • Moderne Wundauflagen: Schaum-, Alginat-, Hydrogel- oder Hydrokolloidverbände, je nach Exsudat
  • Bewegung und Muskelaufbau: Aktivierung der Wadenmuskulatur (Fußwippen, Gehen), Förderung des Venentransports
  • Hautpflege: Vermeiden von Ekzemen und weiteren Hautschäden rund um das Ulcus
  • Evtl. operative Verfahren: Verödung defekter Venen, Krampfader-Behandlung

In stark ausgeprägten Fällen oder wenn ein Dekubitus-ähnlicher Druckaspekt mitspielt (z.B. Bettlägerigkeit), kann eine Weichlagerungsmatratze oder regelmäßige Umlagerung hinzukommen.

5 Schritte zur Behandlung eines Ulcus Cruris Venosum Checkliste

5 Schritte zur Behandlung eines Ulcus Cruris Venosum

Um eine möglichst erfolgreiche Heilung zu erreichen, hat sich in der Praxis eine strukturierte Herangehensweise bewährt:

  • Kompression konsequent anwenden: Täglich Strümpfe/Verbände korrekt anlegen
  • Wunde professionell versorgen: Reinigung, Débridement bei abgestorbenem Gewebe, sterile Verbandswechsel
  • Beine bewegen: Spaziergänge, Treppensteigen oder Fußgymnastik gegen Blutstauung
  • Risikofaktoren minimieren: Gewichtsabnahme, Einstellen von Diabetes, Kontrolle von Blutdruck
  • Regelmäßige Kontrollen: Ärztliche Untersuchung, Dokumentation von Heilfortschritten

Vorbeugung: Ulcus-Cruris-Venosum-Prophylaxe in der Pflege

Die beste Strategie gegen ein Ulcus Cruris Venosum ist, Venenerkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Je früher Kompressionsmaßnahmen oder Lebensstiländerungen greifen, desto geringer ist das Risiko einer offenen Wunde.

Effektive Präventionsmaßnahmen

  • Kompressionsstrümpfe tragen: Bereits bei Krampfadern oder leichten Venenbeschwerden
  • Bein hochlagern: Mehrmals am Tag, um venösen Rückstrom zu fördern
  • Aktive Pausen: Fußwippen, kurze Gehstrecken, um die Wadenpumpe anzuregen
  • Gewichtsmanagement: Weniger Körpermasse senkt den Druck auf Beinvenen
  • Hautkontrolle: Tägliche Inspektion auf Rötungen, Ekzeme oder kleine Verletzungen

Bei bettlägerigen Patienten lohnt sich ein Prophylaxe-Konzept, ähnlich wie bei Dekubitus-gefährdeten Personen, um großflächige Wundschäden zu verhindern.

Zusammenfassng zu Ulcus Cruris Venosum

Ulcus Cruris Venosum ist ein venös bedingtes offenes Bein, das – ähnlich wie ein Dekubitus – eine konsequente Wundversorgung und umfassende Pflege benötigt. Die Hauptursache liegt in einer schwachen Venenzirkulation, was zu Blutrückstau und Hautschädigungen führt. Mit gezielter Kompressionstherapie, moderner Wundtechnik und aktiver Bewegung lassen sich in vielen Fällen deutliche Verbesserungen erzielen.

Frühe Präventionsmaßnahmen sind dabei unerlässlich: Regelmäßige Hautkontrollen, Kompressionsstrümpfe bei ersten Anzeichen einer Venenschwäche und ein gesunder Lebensstil tragen dazu bei, ein offenes Bein zu verhindern oder frühzeitig abzufangen. Wer diese Faktoren beachtet und bei Bedarf ärztlichen Rat einholt, hat gute Chancen, das Ulcus Cruris Venosum langfristig in den Griff zu bekommen und mögliche Komplikationen – wie man sie auch vom Dekubitus kennt – zu vermeiden.

Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Ist ein Ulcus Cruris Venosum heilbar?

Ja, bei konsequenter Behandlung (Kompression, Wundversorgung, ggf. OP) kann ein venöses Ulcus heilen. Allerdings sind Geduld und Eigeninitiative gefragt.

Wie lange dauert das?

Mehrere Wochen bis Monate, abhängig von Risikofaktoren, Wundgröße und konsequenter Therapie.

Was ist der Unterschied zum Ulcus Cruris Arteriosum?

Beim venösen Ulcus liegt ein Blutrückstau in den Venen vor, beim arteriellen Ulcus ist der Zufluss behindert. Die Therapie unterscheidet sich deutlich, weshalb eine korrekte Diagnose wichtig ist.

Können Druckentlastungsmaßnahmen aus der Dekubituspflege helfen?

Ja, insbesondere wenn Betroffene bettlägerig sind. Druckreduzierende Matratzen oder Lagerungstechnik beugen zusätzlichen Hautdefekten vor.

Brauche ich immer Kompressionsverbände?

In den meisten Fällen ja, da sie den gestörten venösen Rückfluss verbessern. Ärzte entscheiden jedoch über Stärke/Klasse der Kompression.

Muss das Bein operiert werden?

Nicht zwingend. Operationen (Varizenstripping, Laser) können helfen, defekte Venen zu entfernen. Bei weniger stark ausgeprägten Fällen reicht konsequente Kompression oft aus.

Ist das Ulcus Cruris Venosum ansteckend?

Nein, ähnlich wie ein Dekubitus ist es keine Infektionskrankheit. Allerdings kann sich die Wunde infizieren, was gute Hygiene erfordert.

Linda Fischer
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren
Experten Rückruf in 2 Min. Experten vor Ort finden

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