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  • Epithelisierung
  • Was ist Epithelisierung?
  • Wie entsteht die Epithelisierung?
  • Welche Faktoren beeinflussen die Epithelisierung?
  • Symptome: Wie erkenne ich eine erfolgreiche Epithelisierung?
  • Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Wundversorgung, Druckentlastung und Pflege
  • Vorbeugung: Epithelisierung durch Prophylaxe sichern
  • Zusammenfassung zur Epithelisierung
  • Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Epithelisierung

Epithelisierung ist ein entscheidender Schritt im Rahmen der Wundheilung, bei dem sich neue Hautzellen (Epithelzellen) über eine Wunde legen und diese schließen. Ob es sich um eine leichte Schürfwunde oder einen Dekubitus (Druckgeschwür) handelt – ohne eine erfolgreiche Epithelisierung kann kein dauerhafter Wundverschluss erzielt werden. Gerade bei chronischen Wunden wie einem Druckgeschwür spielt die Epithelisierung eine essenzielle Rolle, da sie die letzte Phase des Heilungsprozesses ist.

Im folgenden Artikel wird beleuchtet, was genau Epithelisierung bedeutet, wie sie abläuft und welche Faktoren sie positiv oder negativ beeinflussen können. Darüber hinaus werden praktische Hinweise gegeben, wie die Behandlung (z.B. Wundauflagen, Druckentlastung, Pflege) oder Prophylaxe bei Dekubitus-Patienten die Epithelisierung unterstützen können.

Was ist Epithelisierung?

Epithelisierung beschreibt den Vorgang, bei dem sich neue Epithelzellen über eine Wunde legen und diese verschließen. Im Rahmen der Wundheilung ist die Epithelisierung oft die letzte Phase (nach Exsudation und Granulation), während der sich das sogenannte Epithelgewebe von den Wundrändern her über das frische Granulationsgewebe ausbreitet.

Infobox

Hauptaufgaben der Epithelisierung

Die Epithelisierung erfüllt im Heilungsprozess die folgenden Funktionen:

  • Schutz: Neues Epithel verschließt die Wunde gegen äußere Einflüsse und Keime
  • Regeneration: Der Körper stellt intakte Hautzellen bereit, um die geschädigte Oberfläche zu erneuern.
  • Barrierefunktion: Verhindert den Verlust von Flüssigkeiten und beugt Infektionen vor

Ohne eine erfolgreiche Epithelisierung kann ein Dekubitus-Defekt nicht komplett abheilen, da die Wunde sonst offen und empfindlich bleibt.

Wie entsteht die Epithelisierung?

Die Epithelisierung setzt in der Regel ein, wenn eine Wunde bereits sauber und gut durchblutet ist. Im Dekubitus-Kontext bedeutet dies, dass das Druckgeschwür von abgestorbenem Gewebe (Nekrosen) befreit wurde und ein stabiles Granulationsgewebe vorhanden ist.

Kurzüberblick

Phasen einer heilenden Wunde

  • Exsudationsphase (Reinigung): Blutung, Gerinnung, Entfernung von Fremdkörpern
  • Granulationsphase: Bildung von neuem Bindegewebe und Kapillarnetz
  • Epithelisierungsphase: Schlussendlich wandern Epithelzellen über die Wundoberfläche.

In dieser Abschlussphase schieben sich Epithelzellen vom Wundrand oder Haarfollikeln aus in Richtung Wundmitte, bis die Oberfläche vollständig geschlossen ist. Bei tiefen Wunden wie Druckgeschwüren verläuft dies jedoch oft langsamer und erfordert besondere Pflege.

Welche Faktoren beeinflussen die Epithelisierung?

Ob sich eine Wunde schnell und dauerhaft epithelisiert, hängt von unterschiedlichen Einflüssen ab, die zum Teil auch bei einem Dekubitus ausschlaggebend sind.

Wichtige Einflussfaktoren

  • Durchblutung: Zellen benötigen Sauerstoff und Nährstoffe, z.B. bei PAVK verzögert sich der Prozess.
  • Feuchtigkeit im Wundgebiet: Ein feuchtes Milieu fördert die Zellwanderung, Austrocknung behindert sie.
  • Druck und Reibung: Gerade bei Dekubitus-Patienten verhindert Druckentlastung ein erneutes Aufreißen der Wunde.
  • Infektionen: Bakterien oder Pilze stören die Zellneubildung, was die Epithelisierung hemmt.
  • Ernährung und Allgemeinzustand: Diabetes, Mangelernährung oder Rauchen drosseln die Zellteilung.

Ein koordiniertes Wundmanagement berücksichtigt all diese Aspekte, um optimale Bedingungen für die Neubildung von Epithelgewebe zu schaffen.

Symptome: Wie erkenne ich eine erfolgreiche Epithelisierung?

Während bei einem Dekubitus oft tiefe Hautschichten betroffen sind, lässt sich der Fortschritt der Epithelisierung (besonders in fortgeschrittenen Stadien) gut beobachten, wenn die Wunde sich langsam von den Rändern her schließt.

Anzeichen für eine intakte Epithelisierung

  • Rosa bis hellrote Wundränder: Frisches, stabiles Gewebe bildet sich, Wundfläche verkleinert sich sukzessive
  • Glänzende, feine Zellschicht: Späterer Wundabschluss zeigt sich als dünner Epithelfilm
  • Geringe Exsudatbildung: Wunde nässt kaum noch, kein übler Geruch
  • Reduzierte Schmerzen: Da sich die Wundoberfläche erneuert, nimmt die Schmerzintensität ab.

Bleiben diese Fortschritte aus, liegt womöglich eine Störung vor (Infektion, Druckeinwirkung), die die Epithelisierung blockiert.

Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Wundversorgung, Druckentlastung und Pflege

Damit sich Epithelzellen ungestört über die Wunde legen können, muss diese in einem optimalen Zustand gehalten werden. Bei Dekubitus-Wunden steht dabei die Druckentlastung im Vordergrund.

Maßnahmen zur Förderung der Epithelisierung

  • Feuchtigkeitsbalancierte Wundauflagen: Halten ein feuchtes Milieu, ohne Mazeration zu verursachen
  • Steriles Vorgehen: Minimiert Keimbelastung und Infektionen, die die Neubildung bremsen würden
  • Schonender Verbandswechsel: Kein unnötiges Trauma, das frische Zellschichten stören könnte
  • Ernährung und Hydratation: Eiweiß, Vitamine (A, C) und Mineralstoffe (Zink) unterstützen die Zellteilung.
  • Druckentlastung bei Dekubitus: Lagerungspläne, Weichlagerungsmatratzen, 30-Grad-Lagerung etc.

Durch konsequente Umsetzung dieser Punkte gelingt es meist, die Epithelisierung zu beschleunigen und chronische Wunden rascher zu schließen.

5 Schritte zur Förderung der Epithelisierung Checkliste

5 Schritte zur Förderung der Epithelisierung

Mit den folgenden Schritten können Pflegekräfte und Betroffene die Epithelisierung aktiv unterstützen:

  • Wundränder pflegen: Saubere, feuchte Umgebung, ggf. barriereschützende Cremes
  • Geeignete Auflagen wählen: Saugfähigkeit und Feuchterhalt anpassen
  • Auf Reibung und Druck achten: Vor allem bei Dekubitus-gefährdeten Zonen
  • Infektionen ausschließen: Regelmäßig auf Rötung, Eiter, Geruch prüfen
  • Ausreichende Ernährung: Proteinreiche Kost, ggf. Nahrungsergänzung (Zink, Vit. C)

Vorbeugung: Epithelisierung durch Prophylaxe sichern

Damit Wunden gar nicht erst chronisch werden, ist eine gewissenhafte Prophylaxe von großer Bedeutung, sowohl bei oberflächlichen Verletzungen als auch im Kontext von Dekubitus.

Tipps für eine gelungene Prophylaxe

  • Frühzeitige Wundversorgung: Kleinere Verletzungen sofort reinigen und schützen, damit sie glatt epithelisieren
  • Regelmäßige Hautinspektion: Gerade bei immobilen oder diabetischen Patienten
  • Risikofaktoren minimieren: Rauchstopp, Gewichtskontrolle, Blutzuckereinstellung
  • Bewegung fördern: Unterstützung der Durchblutung, bessere Versorgung der Haut
  • Kompression oder Druckentlastung: Bei venösen Insuffizienzen oder Dekubitus-Gefahr

Wer diese Präventionsmaßnahmen beherzigt, ermöglicht eine problemlose Epithelisierung bereits bei kleineren Defekten und senkt das Risiko, dass Wunden chronisch werden.

Zusammenfassung zur Epithelisierung

Epithelisierung ist der entscheidende finale Schritt in der Wundheilung, bei dem sich neue Hautzellen über das frische Granulationsgewebe legen. Gerade in der Dekubitus-Pflege ist es essenziell, optimale Bedingungen für die Epithelisierung zu schaffen, damit ein Druckgeschwür sich komplett schließen kann und die Hautbarriere wiederhergestellt wird.

Wichtige Erfolgsfaktoren sind dabei ein feuchtes, keimarmes Wundmilieu, ausreichende Druckentlastung, eine gute Ernährung und ein konsequentes Hygiene- und Wundmanagement. Wer bereits in den frühen Phasen der Wundheilung eingreift und potenzielle Störfaktoren (Infektionen, Mangelernährung, unzureichende Hautpflege) beseitigt, ermöglicht einen nahtlosen Übergang in die Epithelisierungsphase – und legt somit den Grundstein für eine erfolgreiche, nachhaltige Heilung.

Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Wie lange dauert die Epithelisierung einer Wunde?

Das ist sehr individuell. Bei oberflächlichen Verletzungen dauert es wenige Tage, bei tieferen Wunden (z.B. Dekubitus Stadium III–IV) können Wochen bis Monate vergehen.

Muss die Wunde immer feucht gehalten werden?

Ein moderates Feuchtigkeitsniveau ist förderlich für Zellwanderung. Zu viel Nässe (Mazeration) oder Trockenheit stört jedoch.

Was ist, wenn die Wundränder sich nicht schließen?

Ursachen können Infektionen, Druckbelastung, mangelnde Durchblutung oder Nährstoffmängel sein. Dann sollte die Therapie angepasst werden (Wundauflage wechseln, Druckentlastung optimieren etc.).

Können Narben ganz verschwinden?

Narbengewebe ist anders aufgebaut als normale Haut. Eine vollständige Rückbildung ist selten, doch gute Pflege (z.B. mit Narbencremes) kann das Erscheinungsbild verbessern.

Wie erkenne ich überschießende Epithelisierung (Keloid)?

Bei Keloidbildung wuchert das Narbengewebe über die ursprüngliche Wunde hinaus. Das kann kosmetisch stören. Meist bedarf es einer speziellen Behandlung wie Kortison-Injektionen, Silikonauflagen oder einer Lasertherapie.

Ist der Prozess bei Dekubitus anders?

Grundsätzlich nicht, doch bei Druckgeschwüren stören anhaltender Druck, Infektionen und Gewebenekrosen oft die Epithelisierung, was alles erheblich verzögert.

Kann man die Epithelisierung durch Vitamine anregen?

Eine gute Versorgung mit Vitamin A, C und Zink unterstützt den Zellaufbau. Eine ausgewogene Ernährung ist hier entscheidend.

Linda Fischer
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren
Experten Rückruf in 2 Min. Experten vor Ort finden

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