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  • Was ist Exsudation?
  • Wie entsteht Exsudation?
  • Welche Faktoren beeinflussen die Exsudation?
  • Wie erkenne ich eine ungestörte bzw. gestörte Exsudation?
  • Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Wundreinigung, Auflagen und Pflege
  • Vorbeugung: Exsudationsphase und Dekubitusprophylaxe
  • Zusammenfassung zur Exsudation
  • Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Exsudation

Exsudation bezeichnet die Phase in der Wundheilung, in der sich Flüssigkeit – das sogenannte Exsudat – in und um eine Wunde sammelt. Ob es sich um eine Schürfwunde, eine Operationsnarbe oder einen Dekubitus (Druckgeschwür) handelt, die Exsudation spielt in der frühen Heilungsphase eine wichtige Rolle: Sie spült Keime und Zellreste aus, fördert die Reinigung der Wunde und schafft die Basis für nachfolgende Heilungsprozesse. Allerdings kann übermäßiges oder pathologisches Exsudat die Wunde auch aufweichen und die Heilung verzögern – insbesondere bei tiefen Druckgeschwüren.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Exsudation genau ist, warum sie für den Heilungsverlauf von großer Bedeutung ist, welche Faktoren sie beeinflussen und wie man die Exsudationsphase gezielt unterstützt, um Druckgeschwür-Komplikationen oder andere chronische Wundzustände zu vermeiden.

Was ist Exsudation?

Exsudation bezeichnet das Austreten von Flüssigkeit, Proteinen und Zellen aus kleinen Blut-und Lymphgefäßen in den Wundbereich. Ziel ist es, Fremdkörper, Keime und geschädigtes Gewebe auszuspülen. Insbesondere bei einem Dekubitus-Defekt oder anderen chronischen Wunden stellt die Exsudation eine essenzielle Reinigungs- und Entzündungsreaktion dar, die maßgeblich den weiteren Verlauf der Wundheilung bestimmt.

Infobox

Hauptfunktionen der Exsudation

Die Exsudation hat die folgenden Bedeutungen in der Wundversorgung:

  • Reinigung: Entfernt Bakterien, Zelltrümmer und Fremdstoffe
  • Transport von Immunzellen: Lymphozyten, Makrophagen und Granulozyten gelangen in die Wunde.
  • Feuchthaltung der Wunde: Unterstützt die nachfolgende Granulations- und Epithelisierungsphase

Wie entsteht Exsudation?

Die Exsudation ist ein natürlicher Teil der Wundheilung und findet meist in der frühen Phase statt, bevor sich Granulationsgewebe und die spätere Epithelisierung voll entfalten. Bei einem Dekubitus kann die Exsudationsphase jedoch verlängert sein, da andauernder Druck und Nekrosen eine ordentliche Wundreinigung erschweren.

Kurzüberblick

Phasen der Wundheilung

  • Exsudationsphase (Reinigungsphase): Austritt von Flüssigkeit und Abwehrzellen, Entfernung von Nekrosen und Bakterien
  • Granulationsphase: Aufbau von neuem Bindegewebe und Blutgefäßen
  • Epithelisierungsphase: Abschluss der Wundoberfläche durch neue Hautzellen

In der Exsudationsphase kommt es zur vermehrten Durchblutung und gesteigerten Durchlässigkeit der Gefäße. Das Exsudat enthält Proteine, Fibrin, Abwehrzellen sowie Enzyme, welche den Dekubitus oder andere Wunden von schädlichen Stoffen befreien.

Welche Faktoren beeinflussen die Exsudation?

Ob die Exsudation optimal verläuft oder ob ein Ungleichgewicht entsteht, hängt von vielen Einflussfaktoren ab. Wie bei einem Dekubitus ist auch hier die Kombination aus lokalem Wundzustand und systemischen Risiken entscheidend.

Wichtige Einflussfaktoren 

  • Durchblutung und Gefäßgesundheit: PAVK oder Diabetes können den Blutfluss stören.
  • Immunsystem: Eine geschwächte Abwehr (etwa durch Krankheit oder Medikamente) schwächt die Entzündungsreaktion.
  • Nekrosen oder Druckeinwirkung: Bei Druckgeschwüren verzögert anhaltender Druck die Reinigung.
  • Ernährungszustand: Eiweiß- und Vitaminmangel hemmt die Zell- und Kollagenbildung.
  • Infektionen: Diese erhöhen die Exsudatproduktion, können aber auch zu Wundheilungsstörungen führen.

Eine gesunde Balance in der Exsudationsphase ist maßgeblich: Zu wenig Exsudat kann die Wunde austrocknen, während zu viel Exsudat das Gewebe aufweicht (Mazeration).

Wie erkenne ich eine ungestörte bzw. gestörte Exsudation?

Die Exsudationsphase kann sowohl positiv verlaufen als auch durch verschiedene Umstände (z.B. Dekubitus-Nekrosen, Keimbesiedlung) gestört werden.

Anzeichen für eine normale Exsudation

  • Leichte Flüssigkeitsabsonderung (serös bis serös-blutig): Klar bis leicht rosafarben
  • Rückgang von Nekrosen: Wundränder wirken sauber, weniger Beläge
  • Abklingen der Rötung nach Anfangsentzündung: Kein starker Geruch, kein extremer Schmerz

Anzeichen für eine gestörte Exsudation

  • Starkes Nässen mit gelblichem oder grünlichem Exsudat: Eventuell Eiterbildung, Geruch
  • Mazeration der Wundumgebung: Aufgeweichte Haut durch zu viel Flüssigkeit
  • Zunahme der Schmerzen: Hinweis auf Infektionen oder tiefe Dekubitus-Schäden
  • Kein Fortschritt in der Wundreinigung: Nekrosen oder Beläge bleiben hartnäckig bestehen.

Eine enge Beobachtung und Dokumentation des Exsudats ist essenziell, um bei Bedarf Wundauflagen oder Therapieansätze zu justieren.

Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Wundreinigung, Auflagen und Pflege

Eine erfolgreiche Bewältigung der Exsudationsphase erfordert eine gezielte Wundversorgung. Auch bei Dekubitus-Wunden ist diese Phase ausschlaggebend, um Bakterien zu beseitigen und die Basis für die Granulation zu legen.

Wichtige Behandlungsbausteine

  • Débridement: Chirurgische oder enzymatische Entfernung von Nekrosen und Belägen
  • Geeignete Wundauflagen: Schaum- oder Alginatprodukte, die überschüssiges Exsudat aufnehmen und ein feuchtes Milieu halten
  • Infektionskontrolle: Antimikrobielle Substanzen (Silberauflagen, PHMB), Antibiotika bei ausgedehnten Keimbelastungen
  • Druckentlastung bei Dekubitus: Weichlagerungsmatratzen, Lagerungswechsel, um Druckspitzen zu vermeiden
  • Ernährungsmanagement: Ausreichend Protein, Vitamine (A, C) und Mineralstoffe (Zink) 

Gerade in der Exsudationsphase kann ein Zuviel an Flüssigkeit die Wundumgebung aufweichen. Daher muss das Exsudat aufgesaugt werden, ohne die Wunde auszutrocknen.

5 Schritte zur optimalen Exsudationsphase Checkbox

5 Schritte zur optimalen Exsudationsphase

Mit den folgenden Schritten lässt sich die Reinigungsphase der Wunde bestmöglich unterstützen:

  • Wunde dokumentieren: Exsudatmenge, Farbe, Geruch, Wundränder regelmäßig überprüfen
  • Passende Auflage wählen: Produkt mit ausreichender Saugfähigkeit, ggf. antimikrobiell
  • Débridement vornehmen: Nekrosen oder Beläge entfernen lassen (chirurgisch, enzymatisch)
  • Druckentlastung bei Bedarf: Vor allem bei Dekubitus-Gefahr unverzichtbar
  • Teamarbeit: Abstimmung mit Ärzten, Wundmanagern, Pflegekräften zur Anpassung der Therapie

Vorbeugung: Exsudationsphase und Dekubitusprophylaxe

Eine chronische Wunde (z.B. Dekubitus) lässt sich oft vermeiden oder zumindest frühzeitig behandeln, wenn man auf Risikofaktoren achtet. Das erleichtert auch eine gesunde Exsudationsphase.

Praktische Prophylaxe-Schritte

  • Regelmäßige Lagewechsel: Vermeidet anhaltenden Druck, mindert Gewebenekrosen
  • Hautinspektion: Frühzeitig Rötungen und kleine Wunden entdecken
  • Ernährungsoptimierung: Eiweiß- und vitaminreiche Kost für schnelleren Gewebeaufbau
  • Feuchtes Wundmilieu sicherstellen: Verletzungen zeitig versorgen, damit die Reinigungsphase optimal wirken kann
  • Diabetes- und Bluthochdruck-Kontrolle: Bessere Durchblutung und geringeres Infektionsrisiko

Wer im Vorfeld Risikofaktoren gezielt reduziert, erleichtert dem Körper eine effiziente Exsudationsphase bei Verletzungen oder Druckgeschwüren.

Zusammenfassung zur Exsudation

Exsudation ist ein natürlicher, aber sensibler Prozess in der Wundheilung, der besonders bei Dekubitus (Druckgeschwür) oder anderen chronischen Wunden eine genaue Beobachtung und Steuerung erfordert. In der Exsudationsphase befreit der Körper die Wunde von Bakterien, Zelltrümmern und abgestorbenem Gewebe, legt so den Grundstein für die nachfolgenden Heilungsphasen (Granulation, Epithelisierung).

Damit sich das Exsudat nicht zum Problem entwickelt, braucht es eine durchdachte Wundversorgung mit geeigneten Auflagen, Débridement und gegebenenfalls druckentlastende Maßnahmen bei Dekubitus-Defekten. Auch die Kontrolle von Risikofaktoren wie Diabetes, PAVK oder Immunstörungen ist unverzichtbar. Eine gut verlaufende Exsudation ebnet den Weg zu einer erfolgreichen Heilung, während gestörte Reinigungsprozesse die Wundheilung verzögern und Komplikationen begünstigen können.

Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Wann ist ein Exsudat zu viel?

Werden Haut und Wundränder aufgeweicht (Mazeration) oder ist das Aufkommen an Flüssigkeit sehr hoch, sprechen wir von übermäßigem Exsudat. Dann ist eine Anpassung der Wundauflage erforderlich.

Muss jede Wunde nässen?

Ein gewisses Maß an Exsudation ist normal. Trockene Wunden (z.B. leichte Schürfwunden) zeigen oft wenig Exsudat, heilen aber dennoch. Bei chronischen Wunden ist etwas Exsudat meist erwünscht.

Kann man Exsudation beschleunigen?

Ein feuchtes Wundmilieu und ausreichende Durchblutung fördern die Reinigungsphase. Auch Débridement kann helfen, blockierende Beläge zu entfernen.

Was tun, wenn die Wunde trotz Exsudation nicht sauber wird?

Eventuell liegt eine Infektion vor oder Nekrosen behindern die Reinigung. Dann sind antimikrobielle Auflagen, intensiveres Débridement oder ein Arztbesuch erforderlich.

Verhindert starke Kompression das Exsudieren?

Bei venösen Ulcera kann eine Kompressionstherapie erwünscht sein, um Ödeme zu reduzieren. Bei arteriellen Problemen oder Dekubitus-Stellen ist hingegen Vorsicht geboten.

Wie oft sollte man exsudierende Wunden kontrollieren?

In der Regel täglich oder alle 2 Tage. Bei hohem Infektionsrisiko (z.B. einem tiefen Dekubitus) sogar mehrmals täglich; Herstellerangaben und klinische Empfehlungen sind zu beachten.

Wird Exsudat immer steril?

Nicht unbedingt. Das Exsudat kann Keime enthalten. Eine sterile Arbeitsweise beim Verbandswechsel ist wichtig, um Infektionen zu vermeiden.

Linda Fischer
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren
Experten Rückruf in 2 Min. Experten vor Ort finden

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