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  • Granulation
  • Was ist Granulation?
  • Wie entsteht Granulation?
  • Welche Faktoren beeinflussen die Granulation?
  • Wie erkenne ich eine gesunde bzw. gestörte Granulation?
  • Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Wundversorgung, Druckentlastung und Pflege
  • Vorbeugung: Granulationsphase und Dekubitusprophylaxe
  • Zusammenfassung zur Granulation
  • Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Granulation

Granulation ist eine zentrale Phase der Wundheilung, bei der neues Bindegewebe und Blutgefäße entstehen, um eine Wunde von innen heraus aufzufüllen. Dieser Prozess spielt sowohl bei oberflächlichen Verletzungen als auch bei tieferen Wunden wie einem Dekubitus (Druckgeschwür) eine entscheidende Rolle. Während das Druckgeschwür im Anfangsstadium meist durch Rötungen gekennzeichnet ist, kommt es bei fortschreitender Tiefe zur Bildung von Wundhöhlen, die ohne eine gesunde Granulationsphase nur schwer verheilen.

Im Folgenden erfahren Sie, wie Granulation abläuft, welche Faktoren ihren Erfolg beeinflussen und wie geeignete Behandlungen (z.B. Wundauflagen, Druckentlastung, Pflege) oder prophylaktische Maßnahmen (etwa in der Dekubitus-Vermeidung) den Aufbau stabilen Gewebes fördern können.

Was ist Granulation?

Granulation beschreibt die Neubildung von gefäßreichem Bindegewebe, das eine Wunde sukzessive auffüllt. Es bildet die Grundlage für die spätere Epithelisierung. Vor allem bei tieferen Wunden, wie einem Dekubitus Stadium III oder IV, ist Granulationsgewebe unverzichtbar, um die entstandene Wundhöhle zu schließen.

Infobox

Hauptfunktionen der Granulation

Die Granulationsphase hat die folgenden Aufgaben:

  • Auffüllen von Gewebelücken: Bindegewebe ersetzt verlorenes Muskel- oder Fettgewebe
  • Bildung neuer Blutgefäße: Sorgt für bessere Durchblutung, Sauerstoff- und Nährstoffversorgung
  • Schaffung einer stabilen Basis: Ermöglicht die abschließende Epithelisierung und Wundkontraktion

Wie entsteht Granulation?

Die Granulation folgt auf die Exsudation, in der die Wunde gereinigt wird. Anschließend beginnen Bindegewebszellen (Fibroblasten) und neu sprossende Kapillaren, die Wundfläche von unten her aufzufüllen.

Kurzüberblick

Phasen der Wundheilung

  • Exsudationsphase (Reinigung): Ausschwemmen von Keimen, Zelltrümmern
  • Granulationsphase: Aufbau von Kollagenfasern, Bildung neuer Blutgefäße
  • Epithelisierungsphase (Abschluss): Bildung von Hautzellen über dem Granulationsgewebe

Bei einem Dekubitus kann diese Granulationsphase durch anhaltenden Druck oder Infektionen gestört werden, sodass sich das Gewebe nur unzureichend bilden kann.

Welche Faktoren beeinflussen die Granulation?

Wie bei allen Phasen der Wundheilung wirken interne und externe Faktoren. Besonders beim Dekubitus ist die Druckentlastung ein entscheidender Punkt, um ein Einwachsen neuer Blutgefäße nicht zu behindern.

Wichtige Einflussfaktoren

  • Durchblutung: Bei PAVK oder Diabetes kann die Sauerstoffzufuhr reduziert sein.
  • Infektionsstatus: Keime oder Bakteriengifte hemmen die Neubildung von Kollagenfasern.
  • Wundmilieu: Feuchtigkeit, pH-Wert und Temperatur spielen eine Rolle.
  • Ernährung und Immunstatus: Eiweiß, Vitamine (A, C, E) und Zink fördern Kollagen-und Gefäßbildung.
  • Druckbelastung: Gerade bei Dekubitus kann anhaltender Druck die Granulation massiv stören.

Eine ausgewogene Kombination aus Wundauflagen, Druckentlastung und Hygiene ist unerlässlich, um den Aufbau granulierenden Gewebes zu unterstützen.

Wie erkenne ich eine gesunde bzw. gestörte Granulation?

Die Granulationsphase kann gut beobachtet werden, insbesondere bei offenen Wunden wie einem Dekubitus Stadium III oder IV.

Anzeichen für gesunde Granulation

  • Rote, feuchte Wundfläche: Das Granulationsgewebe hat eine körnige, helle bis rötliche Oberfläche.
  • Kein starker Geruch: Geringe bis moderate Exsudatbildung, keine Anzeichen von Infektionen
  • Wundränder kontrahieren: Die Wunde verkleinert sich, Gewebedefekt füllt sich schrittweise

Anzeichen für gestörte Granulation

  • Blasse oder bräunliche Areale: Deuten auf mangelhafte Durchblutung hin
  • Übermäßiger Belag oder Eiter: Zeichen für Infektionen, Nekrosen oder ungünstiges Wundklima
  • Ausbleibende Defektauffüllung: Wenig oder gar keine Granulationsknospen sichtbar, Wunde bleibt tief

Bei Störungen sollte das Wundmanagement (z.B. Wundauflagen, Druckentlastung) rasch angepasst werden.

Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Wundversorgung, Druckentlastung und Pflege

Damit neues Granulationsgewebe in Ruhe heranwachsen kann, braucht es einerseits eine optimale Wundversorgung, andererseits – vor allem bei Dekubitus – konsequente Druckentlastung.

Wichtige Behandlungsbausteine

  • Débridement von Nekrosen: Entfernung abgestorbener Areale, um Platz für Granulation zu schaffen
  • Moderne Wundauflagen: Schaum, Hydrogel, Alginat etc., um ein feuchtes, sauberes Milieu zu gewährleisten
  • Druckentlastung (bei Dekubitus): Umlagerungspläne, Weichlagerungs- oder Wechseldruckmatratzen
  • Ernährungsoptimierung: Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe; ggf. Nahrungsergänzung
  • Infektionskontrolle: Antimikrobielle Verbände, Antibiotika bei Bedarf

Je besser die Rahmenbedingungen, desto schneller und stabiler kann sich das Granulationsgewebe aufbauen und ein tiefer Dekubitus sukzessive aufgefüllt werden.

5 Schritte zur Förderung der Granulation Checkliste

5 Schritte zur Förderung der Granulation

Um den Erfolg in der Granulationsphase zu sichern, empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen:

  • Wundreinigung und Débridement: Nekrosen entfernen, Beläge lösen
  • Auflagen anpassen: Feuchte, aber nicht durchnässte Umgebung beibehalten
  • Druckentlastung sicherstellen: Bei Dekubitus obligatorisch (Matratze, Lagerung)
  • Keimbelastung minimieren: Antimikrobielle Produkte, sterile Verbandwechsel
  • Ernährungs-Check: Ausreichend Proteine, Vitamine (A, C, E) und Spurenelemente (Zink)

Vorbeugung: Granulationsphase und Dekubitusprophylaxe

Eine gesunde Granulationsphase kann nur eintreten, wenn die Grundvoraussetzungen stimmen. Bei Dekubitus ist die frühzeitige Vermeidung von Druckschäden essenziell, damit die Wunde nicht erst tief entstehen muss.

Praktische Prophylaxeschritte

  • Regelmäßige Lagewechsel: Alle 2 Stunden bei Bettlägerigkeit, um Druckstellen zu vermeiden
  • Hautkontrolle: Kleine Rötungen schnell behandeln, ehe tiefe Wunden auftreten
  • Bewegung und Physiotherapie: Fördert Durchblutung (bessere Sauerstoffzufuhr für Gewebe)
  • Ernährungspflege: Proteinreich, zinkhaltig, ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Feuchtes Wundmilieu schaffen: Reizungen und Austrocknung der Wundumgebung verhindern

Wer hier ansetzt, schafft für eine mögliche spätere Wundentstehung gleich bessere Heilungschancen – falls eine Verletzung oder ein leichter Dekubitus doch auftritt.

Zusammenfassung zur Granulation

Granulation bildet das Herzstück der Wundheilung, insbesondere bei tiefen Defekten wie einem Dekubitus (Druckgeschwür). Während in der Exsudationsphase Keime und abgestorbenes Gewebe entfernt werden, sorgt die Granulationsphase für die Auffüllung des Wunddefekts durch neues Binde- und Blutgefäßgewebe. Nur wenn dieser Schritt reibungslos verläuft, kann es zu einer erfolgreichen Epithelisierung und somit zu einem dauerhaften Wundverschluss kommen.

Wichtige Erfolgsfaktoren sind ein feuchtes, sauberes Wundklima, gute Durchblutung und Druckentlastung – gerade bei Dekubitus-Patienten, die oft Schwierigkeiten mit der Gewebeoxygenierung haben. Zudem spielen Ernährung und Infektionskontrolle eine zentrale Rolle. Wer die Granulationsphase richtig unterstützt, legt den Grundstein für eine stabile, narbenarme Wundheilung und kann Komplikationen wie Infektionen oder chronische Verläufe effektiv vermeiden.

Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Wie lange dauert die Granulationsphase?

Das hängt von Wundgröße, Durchblutung und dem Ernährungszustand ab. Bei kleinen Defekten dauert es wenige Tage, bei großen Dekubitus-Wunden können es Wochen bis Monate sein.

Was tun, wenn kein Granulationsgewebe entsteht?

Mögliche Ursachen können Infektionen, Druck, unzureichendes Débridement oder Ernährungsmangel sein. Dann sind weitere Maßnahmen (z.B. antimikrobielle Auflagen, Druckentlastung, verbesserte Hautpflege) nötig.

Kann zu viel Granulation auftreten (Wildwuchs)?

Wildes Fleisch (Hypergranulation) kann vorkommen. Dann hilft oft ein kurzzeitiges Abschätzen, ggf. Kauterisation oder Anpassung der Auflage.

Ist Granulationsgewebe immer rot?

Es ist oft rot bis rosa. Ist es blass, könnte Durchblutungsmangel vorliegen, bei bräunlichen Arealen ein Infekt oder eine Nekrose.

Braucht man immer spezielle Auflagen für die Granulation?

Nicht zwingend, aber feuchtigkeitsregulierende Wundauflagen unterstützen das ideale Milieu. Bei Dekubitus sind zudem druckentlastende Produkte wichtig.

Welche Rolle spielen Proteine und Vitamine?

Sie fördern die Kollagenbildung und Zellteilung. Ein Mangel kann Granulationsprozesse stark verzögern.

Kann man Granulation durch Gehen oder Sport verbessern?

Moderate Bewegung fördert die Durchblutung. Bei Dekubitus oder offenen Wunden sollte man jedoch Druck oder Reibung vermeiden.

Linda Fischer
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren
Experten Rückruf in 2 Min. Experten vor Ort finden

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