• WUNDErvolle Jobs
06897 778910 Jetzt Kontakt aufnehmen
  • Konzept
  • Standorte
  • Patienten
  • Ärzte
  • Kaltplasma Therapie
  • Praxis Connect
  • Wund-Wiki
  • Schulungen
  • Partner werden
Jetzt Kontakt aufnehmen
  • Ulcus Cruris
  • Was ist ein Ulcus Cruris?
  • Wie entsteht ein Ulcus Cruris?
  • Verschiedene Stadien eines Ulcus Cruris
  • Symptome: Wie erkenne ich ein Ulcus Cruris?
  • Diagnose: Wer stellt sie und wie?
  • Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Pflege, Wundversorgung, Hilfsmittel
  • Vor- und Nachteile von Spezialmatratzen
  • Vorbeugung: Ulcus-Cruris-Prophylaxe in der Pflege
  • Zusammenfassung zum Ulcus Cruris
  • Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Ulcus Cruris

Ein Ulcus Cruris (oft auch als offenes Bein bezeichnet) ist eine chronische Wunde am Unterschenkel, die ähnlich wie ein Dekubitus (Druckgeschwür) schwierig zu behandeln sein kann. Gerade wenn der Blutfluss gestört ist, wie bei venösen oder arteriellen Kreislaufproblemen, entsteht oftmals ein schwerwiegendes Hautdefizit, das nur langsam oder gar nicht abheilt. Obwohl sich ein Ulcus Cruris vom Dekubitus unterscheidet, gehört es genauso wie das Druckgeschwür zu den häufigsten chronischen Wunden im Pflegealltag. Die Behandlung ähnelt in mancher Hinsicht den Maßnahmen, die auch bei einem Dekubitus (Druckgeschwür) zum Einsatz kommen, beispielsweise Wundversorgung, Druckentlastung und spezielle Pflege.

Während ein Dekubitus in der Regel durch anhaltenden Druck oder Scherkräfte entsteht, spielt beim Ulcus Cruris vor allem eine gestörte Durchblutung eine Rolle. Ähnlich wie bei einem Dekubitus kann jedoch auch ein Ulcus Cruris (insbesondere, wenn das Bein stark belastet wird) durch Fehlbelastung oder mangelnde Beinpflege weiter verschlimmert werden. Daher sind eine Druckgeschwür-Behandlung (falls zusätzlich Druckprobleme bestehen) und spezielle prophylaktische Maßnahmen (ähnlich einer Dekubitusprophylaxe) oftmals unerlässlich, um das Fortschreiten der Wunde zu verhindern. 

In den folgenden Kapiteln finden Sie alle wichtigen Informationen zu Ursachen, Stadien und Therapieoptionen eines Ulcus Cruris. Zudem erhalten Sie Hinweise, wie Sie bei immobilen Personen mit weiteren Risikofaktoren auch Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe und -behandlung entsprechend den jeweiligen Stadien einplanen können.

Was ist ein Ulcus Cruris?

Ein Ulcus Cruris ist eine chronische Wunde am Unterschenkel, oft in der Nähe des Knöchels. Während ein Dekubitus (Druckgeschwür) durch äußeren Druck entsteht, resultiert das Ulcus Cruris in vielen Fällen aus einer venösen Insuffizienz (Ulcus Cruris venosum) oder einer arteriellen Durchblutungsstörung (Ulcus Cruris arteriosum). In einigen Fällen sind beide Kreislaufprobleme kombiniert, was die Wundheilung weiter erschwert.

Infobox

Risikofaktoren im Überblick

  • Venöse Insuffizienz: Defekte Venenklappen, Krampfadern
  • Arterielle Verschlusskrankheit: PAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit)
  • Mangelnde Bewegung: Stehende oder sitzende Tätigkeiten über lange Zeit
  • Diabetes: Erhöhtes Risiko für chronische Wunden
  • Übergewicht: Erhöhte Belastung der Beingefäße

Werden erste Anzeichen eines Ulcus Cruris ignoriert, kann sich wie beim Dekubitus eine tiefergehende und nur schwer beherrschbare Wunde entwickeln.

Wie entsteht ein Ulcus Cruris?

Ein Ulcus Cruris wird oft durch chronische Venenleiden (Ulcus Cruris venosum) oder arterielle Durchblutungsstörungen (Ulcus Cruris arteriosum) begünstigt. Bei venösen Geschwüren sammelt sich Blut in den Beinvenen, der Druck steigt, und Flüssigkeit tritt ins umliegende Gewebe aus. Dies schwächt die Haut und führt langfristig zu offenen Stellen.

Verschiedene Stadien eines Ulcus Cruris

Anders als beim Dekubitus (Stadien I bis IV) orientiert sich die Klassifikation beim Ulcus Cruris oft an der Tiefe des Defekts und der Durchblutungsform:

  • Anfangsstadium: Leichte Hautveränderungen, kleine Risse, Schwellungen
  • Fortgeschritten: Offene, nässende Wunde, Verfärbungen der Haut (braun-bläulich)
  • Komplikationen: Entzündungen, Infektionen, tiefer Gewebeverlust (ähnlich wie bei einem Dekubitus Stadium III oder IV).

Ein Ulcus Cruris kann jahrelang bestehen, wenn die Grunderkrankung (z.B. venöse Insuffizienz) nicht gezielt angegangen wird. Ebenso wie beim Druckgeschwür kann es zu massiven Komplikationen kommen, die eine stationäre Behandlung erfordern.

Symptome: Wie erkenne ich ein Ulcus Cruris?

Im Gegensatz zum Dekubitus (wo Druck die Hauptursache ist) machen sich beim Ulcus Cruris die Durchblutungsstörungen meist durch Schwellungen, Spannungsgefühle und Hautverfärbungen bemerkbar. Die nachfolgenden Anzeichen sollten nicht ignoriert werden, da sie auf eine sich anbahnende chronische Wunde hinweisen können.

Wichtige Warnsignale

  • Schwere Beine: Vor allem nach längerem Stehen oder Sitzen
  • Ödeme: Schwellungen rund um den Knöchel, die im Laufe des Tages zunehmen
  • Hautveränderungen: Braun-bläuliche Verfärbungen, Verhärtungen, Ekzeme
  • Offene Wunden mit nässenden Stellen: Häufig schlecht heilend und schmerzhaft

Wer bereits Erfahrungen mit einem Druckgeschwür gesammelt hat, erkennt möglicherweise Parallelen zur Pflege, da auch hier eine konsequente Beobachtung der betroffenen Hautpartien erforderlich ist.

Diagnose: Wer stellt sie und wie?

Die Diagnose eines Ulcus Cruris erfolgt in der Regel durch Fachärzte für Dermatologie oder Angiologie. Pflegekräfte und Hausärzte sind häufig die Ersten, die auf mögliche Anzeichen aufmerksam werden. Eine sorgfältige Abklärung ist essenziell, um die richtige Therapie einzuleiten.

Typische Untersuchungsschritte

  • Anamnese: Abfragen von Risikofaktoren (Diabetes, Venenerkrankungen, Rauchen)
  • Körperliche Inspektion: Sichtprüfung, Messung der Wundgröße, eventueller Knöchel-Arm-Index (ABI)
  • Duplexsonografie: Ultraschalluntersuchung der Beinvenen und -arterien
  • Laborwerte: Überprüfung auf Entzündungszeichen, ggf. Bakterienkulturen bei Infektionen
  • Bildgebende Verfahren: MRI, CT oder Phlebografie bei unklaren Befunden

Der genaue Ursprung (venös, arteriell oder Mischform) beeinflusst die Therapie entscheidend. Ähnlich wie beim Dekubitus ist eine lückenlose Dokumentation des Wundzustands nötig, um Fortschritte oder Verschlechterungen rasch zu erkennen.

Therapie & Behandlung: Schwerpunkt auf Pflege, Wundversorgung, Hilfsmittel

Beim Ulcus Cruris steht, ähnlich wie bei einem Dekubitus, eine professionelle Wundversorgung im Mittelpunkt. Dabei gilt es jedoch, neben der eigentlichen Wunde auch die Durchblutungsstörungen gezielt zu behandeln.

Wesentliche Therapiesäulen

  • Kompressionstherapie: Elastische Binden, Kompressionsstrümpfe zur Druckregulierung in den Beinvenen
  • Wundreinigung und -auflagen: Moderne Verbandsmaterialien (Schaumverbände, Alginat, Hydrokolloid)
  • Bewegung und Muskelaufbau: Aktivierung der Wadenmuskulatur (Muskelpumpe) zur Verbesserung der venösen Rückfuhr
  • Hautpflege: Sanfte Reinigung, Vermeidung von übermäßiger Feuchtigkeit
  • Chirurgische Eingriffe: Shunt-Operation oder Bypass bei schweren arteriellen Verschlüssen

Bei gleichzeitig vorliegenden Druckrisiken (z.B. Bettlägerigkeit) kann eine Druckgeschwür-Behandlung sinnvoll sein, sodass Techniken wie die 30-Grad-Lagerung oder Weichlagerungsmatratzen das Bein zusätzlich entlasten.
 

Vor- und Nachteile von Spezialmatratzen

Vorteile
  • Gleichmäßige Druckverteilung
  • Kann Schmerzen lindern
  • Unterstützt Heilungsverlauf
Nachteile
  • Höhere Anschaffungskosten
  • Wartungsaufwand (bei Wechseldrucksystemen)
  • Ungewohntes Liegegefühl

Spezialmatratzen werden häufig empfohlen, um den Druck auf gefährdete Stellen zu reduzieren und dadurch sowohl Dekubitus als auch weitere Druckprobleme an offenen Beinen zu mindern.

Vorbeugung: Ulcus-Cruris-Prophylaxe in der Pflege

Es gibt verschiedene Ansätze, um ein Ulcus Cruris gar nicht erst entstehen zu lassen. Ähnlich wie bei der Dekubitusprophylaxe liegt der Fokus auf regelmäßiger Entlastung, Hautbeobachtung und gezielter Bewegung.

Es gibt diverse Möglichkeiten, ein offenes Bein präventiv zu vermeiden:

  • Kompressionsstrümpfe: Bei venösen Problemen unverzichtbar, um den Rückfluss zu sichern
  • Tägliche Beinpflege: Hautkontrollen, Feuchtigkeit regulieren, sanfte Massagen (ohne Druck auf die Wunde)
  • Wadenmuskel-Training: Kurzes Gehen, Fußwippen, Zehenspitzen-Übungen
  • Gewichtsreduktion: Senkt den Venendruck und entlastet die Beingefäße
  • Enge Zusammenarbeit mit Fachkräften: Gefäßchirurgen, Hausärzten und Pflegeteams

Wer bereits an einer venösen Insuffizienz leidet, sollte frühzeitig vorbeugende Maßnahmen in den Alltag integrieren, um ein offenes Bein zu vermeiden oder zumindest zu verzögern.

5 Schritte zur Ulcus-Cruris-Prophylaxe Checkliste

5 Schritte zur Ulcus-Cruris-Prophylaxe

Im folgenden Abschnitt finden Sie eine Übersicht mit wichtigen Punkten, die einer Venenschwäche und offenen Beinen vorbeugen können:

  • Regelmäßige Bewegung: Spaziergänge, Treppensteigen oder Fußgymnastik im Alltag
  • Kompression: Angepasste Strümpfe oder Verbände zur Stützung der Venenfunktion
  • Hautpflege: pH-neutrale Produkte, tägliche Kontrolle auf kleine Risse oder Ekzeme
  • Gewichtsmanagement: Ausgewogene Ernährung, um den venösen Druck zu senken
  • Frühwarnzeichen ernst nehmen: Leichte Schwellungen, Verfärbungen oder Spannungsgefühle rechtzeitig abklären lassen

Zusammenfassung zum Ulcus Cruris

Ein Ulcus Cruris (offenes Bein) ist eine schwerwiegende chronische Wunde, die – ähnlich wie ein Dekubitus – eine umfassende medizinische und pflegerische Betreuung erfordert. Das Zusammenspiel aus gezielter Wundversorgung, Kompressionstherapie und einer Verbesserung der Durchblutung (sei es venös oder arteriell) bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Heilung. Auch wenn ein Ulcus Cruris meist nicht von heute auf morgen abheilt, lässt sich mit geduldiger und professioneller Behandlung viel erreichen.

Wichtig ist es, frühzeitig aktiv zu werden und mögliche Risikofaktoren zu minimieren. Neben einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung empfiehlt sich vor allem eine konsequente Hautpflege, um die betroffenen Beinbereiche zu unterstützen. Wer Anzeichen einer venösen Insuffizienz oder einer arteriellen Durchblutungsstörung bemerkt, sollte ärztlichen Rat suchen, damit ein Ulcus Cruris früh erkannt und effektiv behandelt wird – bevor es sich zu einer noch umfangreicheren chronischen Wunde entwickelt.
 

Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Kann ein Ulcus Cruris spontan abheilen?

Ohne Behandlung ist ein spontanes Abheilen selten. Gerade bei gestörtem venösen oder arteriellen Rückfluss ist professionelle Wundversorgung und Kompression entscheidend.

Ist ein Ulcus Cruris ansteckend?

Nein, ähnlich wie ein Dekubitus ist auch ein Ulcus Cruris nicht ansteckend. Das Risiko liegt eher bei Infektionen in der Wunde, die durch Bakterien oder andere Keime entstehen können.

Können Druckentlastungsmaßnahmen helfen?

Ja, besonders wenn eine längere Bettlägerigkeit besteht. Eine Weichlagerungsmatratze oder regelmäßiges Umlagern entlastet nicht nur Druckstellen (Dekubitusprophylaxe), sondern kann auch die Durchblutung am Unterschenkel verbessern.

Welche Kompressionsklasse brauche ich?

Das entscheidet meist der Arzt oder Gefäßspezialist. Kompressionsklassen reichen von I (leicht) bis IV (sehr stark). Bei Ulcus Cruris venosum werden oft Klasse II oder III verwendet, manchmal ergänzt durch Kompressionsverbände.

Wie lange dauert die Heilung eines Ulcus Cruris?

Die Heilungsdauer kann von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten reichen, abhängig von Grunderkrankung, Durchblutungslage und Pflegestandards.

Hilft Hochlagern der Beine?

Ja, das Hochlagern (z.B. auf einer Rolle) entlastet die Venen und verbessert den Blutabfluss. Dadurch werden Schwellungen reduziert und die Wundheilung kann unterstützt werden.

Linda Fischer
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren
Experten Rückruf in 2 Min. Experten vor Ort finden

Oft gelesen im Wund-Wiki

  • Chronische Wunden
  • Ulcus Cruris
  • Dekubitus
  • Diabetes

Informationen

  • Für Patienten
  • Medizinischer Partner werden
  • Weiterbildungen

PROCARE Wundzentren

  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Cookie Einstellungen

Gibt es Procare in Ihrer Region?