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  • Dekubitus Grad IV
  • Was ist ein Dekubitus Grad IV?
  • Wie entsteht ein Dekubitus Grad IV?
  • Symptome: Wie erkenne ich einen Dekubitus Grad IV?
  • Diagnose: Wer stellt sie und wie?
  • Behandlung und Pflege: Was tun bei Dekubitus Grad IV?
  • Vorbeugung: Dekubitus Grad IV unbedingt vermeiden
  • Zusammenfassung zu Dekubitus Grad IV
  • Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Dekubitus Grad IV

Ein Dekubitus Grad IV stellt die schwerste Form eines Druckgeschwürs dar, bei dem sämtliche Hautschichten zerstört sind und Muskeln, Sehnen oder sogar Knochen freigelegt werden können. Dieses Stadium ist hochgradig gefährlich, da das Risiko für schwere Infektionen und dauerhafte Gewebeschäden besonders hoch ist. Eine intensive medizinische und pflegerische Betreuung ist unerlässlich, um den fortgeschrittenen Druckschaden zu behandeln und die Lebensqualität der Betroffenen so weit wie möglich zu erhalten.

Im Folgenden erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die typischen Kennzeichen, Ursachen und Behandlungsmethoden bei einem Dekubitus Grad IV. Darüber hinaus wird erläutert, wie wichtige Präventionsmaßnahmen dazu beitragen können, ein Fortschreiten zu diesem Ausmaß zu vermeiden.

Was ist ein Dekubitus Grad IV?

Dekubitus (Druckgeschwür) entsteht durch anhaltenden Druck, Scherkräfte oder Reibung auf eine Körperstelle. Bei einem Dekubitus Grad IV sind neben Haut und Unterhautgewebe auch tiefere Strukturen wie Muskeln, Sehnen oder Knochen betroffen. Häufig finden sich ausgedehnte Nekrosen oder abgestorbene Gewebepartien.

Wichtige Merkmale

Charakteristische Anzeichen, die für dieses Stadium sprechen, sind:

  • Tiefer Gewebeverlust: Freiliegende Strukturen wie Muskeln, Sehnen oder Knochen
  • Starke Entzündung und Nekrosen: Häufig schwarze, abgestorbene Gewebeanteile (Eschar)
  • Oft übelriechende Wunde: Bei einer Infektion kann intensiver Geruch auftreten.

Dekubitus Grad IV ist eine akute Bedrohung für die Gesundheit, die oft mit starken Schmerzen, langen Heilungszeiten und einem hohen Pflegeaufwand verbunden ist.

Wie entsteht ein Dekubitus Grad IV?

In den meisten Fällen entwickelt sich ein Dekubitus Grad IV aus niedrigeren Stadien (z.B. Grad II oder III), wenn keine konsequente Druckentlastung oder Wundbehandlung erfolgt. Über längere Zeit unterbrochene Durchblutung führt zum Absterben immer tieferer Gewebeschichten.

Typische Ursachen und Risikofaktoren

Diverse Faktoren können das Fortschreiten des Druckgeschwürs begünstigen:

  • Dauerhafte Immobilität: Bettlägerige oder rollstuhlabhängige Personen ohne Lagerungswechsel
  • Unzureichendes Wundmanagement: Fehlende oder fehlerhafte Behandlung der vorangegangenen Dekubitusstadien
  • Hohe Hautfeuchtigkeit: Inkontinenz, starkes Schwitzen oder mangelnde Hautpflege
  • Ernährungsdefizite: Mangelernährung oder Dehydratation reduzieren die Regenerationsfähigkeit.
  • Grunderkrankungen: Etwa Diabetes oder Durchblutungsstörungen, die den Heilungsprozess verlangsamen.

Betrifft der Dekubitus knochennahe Stellen (z.B. Steißbein, Fersen, Hüftknochen), kann eine Ausbreitung bis auf das Knochengewebe ernsthafte Infektionen und systemische Komplikationen zur Folge haben.

Symptome: Wie erkenne ich einen Dekubitus Grad IV?

Bei Dekubitus Grad IV liegt eine großflächige Zerstörung der Haut und tiefer liegender Strukturen vor. Das Ausmaß der Schädigung wird häufig erst bei genauer Untersuchung offensichtlich.

Wichtige Warnsignale

Im Folgenden finden Sie typische Hinweise auf einen Dekubitus Grad IV:

  • Sichtbare Muskeln oder Knochen: Offenliegende Strukturen, oft mit Belag aus nekrotischem Gewebe
  • Starker Wundgeruch: Bei Infektionen durch Bakterien oder Fäulnisprozesse
  • Großer Wundkrater mit Nekrosen: Schwarz-braune Areale, die kein vitales Gewebe mehr aufweisen
  • Schmerzen oder Taubheitsgefühle: Je nach Nervenschädigung sind Empfindungen stark variabel

Auch Wundränder und die umliegende Haut können stark entzündlich verändert sein, wobei Rötungen, Schwellungen und Überwärmung als deutliche Alarmsignale gelten.

Diagnose: Wer stellt sie und wie?

Ein Dekubitus Grad IV wird meist von Fachpersonal (Pflegekräfte, Hausärzte, Wundmanager, Chirurgen) diagnostiziert. Dabei ist eine umfassende Beurteilung der Wundtiefe, -breite und möglicher Komplikationen entscheidend.

Typische Untersuchungsschritte

  • Inspektion der Wunde: Visuelle Einschätzung von Nekrosen, Belägen und offenliegenden Strukturen
  • Messung von Länge, Breite und Tiefe: Ggf. unter sterilen Bedingungen, um das genaue Ausmaß festzustellen
  • Foto-Dokumentation: Zur Verlaufskontrolle in regelmäßigen Abständen
  • Abstriche und Laboruntersuchungen: Überprüfung auf Infektionen, Erregerbestimmung
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen, MRT oder CT bei Verdacht auf Knochenbeteiligung oder Osteomyelitis

Ergänzend können Risikoskalen wie Braden oder Norton verwendet werden, um den Pflegebedarf und das Rückfallrisiko einzuschätzen.

Behandlung und Pflege: Was tun bei Dekubitus Grad IV?

In diesem späten Stadium erfordert die Wundversorgung intensive und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Neben Druckentlastung und professionellem Wundmanagement spielen operative Eingriffe (Débridement, Plastik) oft eine wichtige Rolle.

Notwendige Maßnahmen

  • Operatives Débridement: Entfernen abgestorbener Gewebeanteile, um Infektionen zu bekämpfen und die Wundheilung anzuregen
  • Spezielle Wundauflagen: Kombination aus Saug- und Feuchtverbänden (z.B. Schaumverband, Alginat), je nach Exsudatmenge
  • Wundkonditionierung: Negative-Pressure-Wound-Therapy (VAC), wenn angebracht
  • Intensive Haut- und Körperpflege: Vermeiden weiterer Reizungen und übermäßiger Feuchtigkeit
  • Ernährungsoptimierung: Eiweißreiche, vitamin- und mineralstoffreiche Kost, ggf. Nahrungsergänzung

5 Schritte bei Dekubitus Grad IV Checkliste

5 Schritte bei Dekubitus Grad IV

  • Druckentlastung sichern: Lagerungsplan mit häufigen Umlagerungen, Wechseldruckmatratzen, Freilagerung gefährdeter Stellen
  • Wundkonsultation: Hinzuziehen eines Wundmanagers oder Chirurgen, wenn nötig
  • Hygienemanagement: Strenge Hygiene beim Verbandswechsel, um Infektionen zu verhindern
  • Schmerztherapie: Angepasste Medikation, regelmäßige Kontrolle und ggf. Anpassung der Dosierung
  • Dokumentation und Verlaufskontrolle: Tägliche Inspektion, Fotodokumentation, Austausch im Pflegeteam

Vorbeugung: Dekubitus Grad IV unbedingt vermeiden

Ein Dekubitus Grad IV bedeutet maximalen Schaden für Haut und tieferes Gewebe. Daher sollten bereits bei den ersten Anzeichen (Grad I oder II) Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um eine fortschreitende Zerstörung zu verhindern.

Strategien zur Prävention

  • Früherkennung und rechtzeitige Behandlung: Regelmäßige Hautkontrolle, bereits kleinere Rötungen nicht ignorieren
  • Bewegung fördern: Selbst kurze Positionswechsel regen die Durchblutung an.
  • Hochwertige Lagerungssysteme: Wechseldruckmatratzen, Sitzkissen, Fersenpolster, angepasste Bettsysteme
  • Koordination im Pflegeteam: Klare Absprachen, wer wann umlagert und kontrolliert
  • Aufklärung von Angehörigen und Betroffenen: Gemeinsames Verständnis für prophylaktische Maßnahmen

Eine gründliche Dekubitusprophylaxe im Stadium I oder II kann in den meisten Fällen ein Fortschreiten bis Grad IV verhindern.

Zusammenfassung zu Dekubitus Grad IV

Dekubitus Grad IV ist das Endstadium eines Druckgeschwürs, bei dem Haut, Untergewebe und tiefliegende Strukturen wie Muskeln, Sehnen oder Knochen massiv beschädigt sind. Die Versorgung erfordert eine intensive, meist längerfristige Wundbehandlung und engmaschige Pflege. Eine konsequente Prophylaxe, basierend auf Druckentlastung, Hautschutz und rechtzeitiger Erkennung früherer Stadien, ist der Schlüssel, um solch schwere Komplikationen zu vermeiden. Durch Teamarbeit von Pflegekräften, Ärzten, Wund-Experten und Angehörigen können selbst fortgeschrittene Fälle oftmals stabilisiert werden, was die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern kann.

Häufige Fragen & Antworten (FAQ)

Ist eine vollständige Heilung bei Dekubitus Grad IV möglich?

In vielen Fällen kann auch ein tiefer Dekubitus abheilen, allerdings bedarf es meist einer langen, intensiven Wundbehandlung und chirurgischen Eingriffen. Die vollständige Wiederherstellung hängt vom Allgemeinzustand und Grunderkrankungen ab.

Wie hoch ist das Risiko einer Blutvergiftung (Sepsis)?

Ein tiefes Druckgeschwür wie Grad IV hat ein erhöhtes Sepsis-Risiko, besonders bei Infektionen und großflächigen Nekrosen. Deshalb ist eine engmaschige Kontrolle der Vitalwerte essenziell.

Kann man ohne chirurgische Maßnahmen auskommen?

Oft ist eine OP (Débridement) unvermeidlich, um totes Gewebe zu entfernen. In einigen Fällen kann enzymatisches Débridement oder eine Vakuumtherapie helfen. Eine fachärztliche Einschätzung ist notwendig.

Welche Rolle spielt Schmerztherapie?

Ein umfassendes Schmerzmanagement ist unentbehrlich, da Dekubitus Grad IV oft starke Schmerzen verursacht und die Mobilisation bzw. Pflege massiv erschweren kann. 

Welche Hilfsmittel übernimmt die Krankenkasse?

Mit ärztlicher Verordnung werden meist Wechseldruckmatratzen, spezielle Lagerungshilfen oder Wundauflagen übernommen, sofern eine medizinische Notwendigkeit vorliegt.

Linda Fischer
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren
Experten Rückruf in 2 Min. Experten vor Ort finden

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